Sonntag, 13.12.2015.
3. Spieltag der German Lasertag League bei Lasertag Aschaffenburg in der Goldbacher Straße. Stolze 14 Teams hatten sich
angemeldet und durften in zwei Gruppen à 7 Teams gegeneinander antreten. 46
Spiele! Das war für alle eine riesige Herausforderung, vor allem für die
Schiedsrichter, das Orga-Team und für die Moderatoren des Livestreams auf
Twitch. Der Turnierbeginn war gegen 08.30 Uhr geplant, das Ende gegen 21.00 Uhr
erwartet - mit der Option, dass es wahrscheinlich noch später wird. Eine Mammutaufgabe
für alle Beteiligte, die meiner Meinung nach mit viel Ausdauer und Herzblut hervorragend
gelöst wurde.
Gespielt wurde wieder zwei mal fünf Minuten mit
Westenwechsel in der Halbzeit. Die beiden Gruppenersten qualifizierten sich für
das Halbfinale und erhielten nach bewährtem Schlüssel ihre Punkte für die GLL-Tabelle.
Die übrigen Teams erhielten den obligatorischen Teilnahmepunkt und den
erzielten Gesamtscore. Nach derzeitigem Stand qualifizieren sich die ersten
acht Mannschaften am Saisonende für die Deutsche Meisterschaft am 25.09.2016 in
Würzburg und für die 1. Liga in der Saison 2016/2017.
Traditionell trafen sich die ersten Teams schon am Samstag
zum Training und Übernachten in der Halle. Gerade für die weitangereisten Teams
war das eine günstige Gelegenheit, um einen teuren Hotelaufenthalt zu
vermeiden. Dank der unbändigen Lust am Spielen und dem Feiern aus diversen
Anlässen wurde es für den Ein oder Anderen zu einer ziemlichen kurzen Nacht.
Am nächsten Morgen gab es in der Lobby ein Frühstücksbuffet und
ganz viel Kaffee. Nachdem ich berufsbedingt eine schlaflose Nacht hinter mir
hatte, war die Flatrate für den Kaffee – daher wohl auch das F auf den rechten
Handrücken der Frühstücker – Gold wert, um den langen Tag zu überstehen.
Schon bei der Ankunft bei Lasertag Aschaffenburg fand man
sich schnell in vertrautem Terrain wieder. Die Lobby, die Spieler, die man
schon von den anderen Turnieren kannte, und die ganze Atmosphäre an sich waren
vertraut und hießen einen willkommen. Genau das war es, auf das man sich seit
dem vergangenen Turnier gefreut hatte. Vor lauter Begrüßung, Schwatz und
Unterhaltung vergaß man schnell, die Halle zu inspizieren und sich auf den
eigentlichen Spieltag vorzubereiten. Zwischen all den Eindrücken, Gesprächen
und der schnellen Einnahme des leckeren Frühstücks blieb kaum noch Zeit, in
Ruhe die letzten Taktiken durchzugehen. Nebenbei wurden Schlafsäcke
zusammengepackt, Zähne geputzt, geduscht und bei belegten Brötchen, Kaffee und gekochten
Eiern der letzte Rest von Schlaf aus den Augen gerieben.
Von Beginn an stand das Moderatorenpult für den
Streamingdienst auf Twitch bereit. Alles war aufgebaut, die Moderatoren waren
gut vorbereitet und interviewten vor dem Turnierbeginn noch die letzten, am
Sonntag angereisten Teams zu deren Historie, Taktik und persönlicher
Einschätzung des Turnierverlaufs. Zwar bekamen die Zuschauer in der Lobby, in
welcher alle Spieler auf der Leinwand gespannt die Spiele verfolgten, nichts von
der Moderation mit, weil der Ton ob des Lärms nur unzureichend übertragen wurde.
Allerdings ist das Streamen der verpassten Spiele nach dem Turnier oder das
nochmalige Ansehen des Turniers für viele Tagger zur Tradition geworden.
Erstmalig durfte in Aschaffenburg Anna aus Rosenheim moderieren und ergänzte
den gesundheitlich angeschlagenen Robert, der sich daher zusätzlich um
logistische Dinge kümmerte. Unterstützt wurde sie von Thorsten, der
gleichzeitig den Chat bei Twitch betreute. Neu war diesmal, dass immer wieder
ein 3D-Modell der Arena eingeblendet wurde, auf dem Laufwege, Positionen und
Sichtlinien eingezeichnet und erläutert werden konnten. Außerdem wurde von zwei
Kameras über den Basen gefilmt, was in der oberen Hälfte des Streams gezeigt
wurde. Die farbigen Livebilder wiesen eine gute Qualität auf und erleichterten
es sowohl von außen am Geschehen teilzunehmen als auch den Moderatoren den Spielverlauf
kompetent und aktuell zu kommentieren.
Im Stream wurden während den Spielen die Community-Namen der
teilnehmenden Spieler mit diversen Statistiken und dem aktuellen Score eingeblendet.
In zukünftigen GLL-Blog-Einträgen werde ich ebenfalls auf die Community-Namen
der Spieler eingehen und diese auch verwenden.
Die aktuellen Ergebnisse wurden sofort online auf dem
Turnierplaner von „Challonge“ eingetragen und konnten auf einem Monitor in der
Lobby eingesehen oder online live verfolgt werden. Das hielt alle Spieler über
die aktuellen Spielstände und Tabellenplätze auf dem Laufenden.
Die Arena selbst unterschied sich deutlich von den
vorangegangenen Hallen in Würzburg und Mainz. Die Größe von 400 Quadratmetern
begrenzte die Spielerzahl pro Team auf sechs. In den Gegenüberliegenden linken
Ecken befanden sich die beiden Basen, in den anderen beiden Rampen, von denen
man über die ganze Halle blicken und dementsprechend weit markieren konnte. In
der Arenamitte war eine Erhöhung mit einem Aufbau, welche über vier Rampen
erreicht werden konnte. Davor standen jeweils zwei kleine, x-förmige Hindernisse.
Ansonsten waren Lasertag-Deutschland – typische hohe und niedrige Hindernisse überall
in der Halle aufgestellt worden. Der gesamte Aufbau war in etwa symmetrisch
gehalten, um keiner Seite einen aufbaubedingten Nachteil zu verschaffen. Der Boden war mit einem rutschfesten Teppich
ausgelegt, der ein schnelles Rennen erlaubte.
Was war also die richtige Taktik für den Aschaffenburger
GLL-Spieltag ? Der Boden erlaubte ein schnelles Laufen, was Rushs und den
taktisch wertvollen Rechargerun ermöglichte. Schneller Raumgewinn nach dem
Anpfiff, anlassbezogenes Wechseln der Positionen, aber auch die Ruhe für einen
Überblick über die gesamte Halle und die Spielsituation mussten beachtet werden,
weil Spielerstandorte sich schnell änderten und die daraus resultierenden
Markierungslinien nicht immer leicht zu bestimmen waren. Es war zu erwarten,
dass sich das Spielgeschehen häufig um den Bereich der Mittellinie drehen
würde. Die zentrale Erhöhung in der Mitte erlaubte es, das Spiel bis weit in
die gegnerische Hälfte zu kontrollieren. Nach einer Markierung musste man sich
hinter diese zurückziehen, also war ein Abdecken dieses Bereiches dringend
geboten, dass man nicht plötzlich Spieler im Rücken hatte oder nach Aktivieren
der Weste gleich markiert wurde. Ein Zurückziehen an die Hindernisse um die
eigene Basis erschien auch nicht sinnvoll, da dieser Bereich durch die
Eckrampen gut einsehbar war. Außerdem beherrschten viele Spieler derart an
Hindernissen hoch zu springen, dass sie darüber markieren und dabei ein weites
Feld abdecken konnten. Angetreten waren Mannschaften, welche die
unterschiedlichsten Spielstile pflegten. Es war spannend, welche Strategie sich
am Ende durchsetzen würde.
Mit einer kurzen Begrüßung eröffnete die Arenaleiterin
Sabrina Hanstein das Turnier. Danach erklärte ihr Mann Aki in seiner Funktion als
Leiter des Schiedsrichterteams die Besonderheiten der Halle. Insbesondere bei
den Rückzugsregeln ergab sich die Besonderheit, dass man sich nach dem
Markiertwerden in gegnerischer Hälfte bis zur Mittellinie und in eigener Hälfte
ein Hindernis, ggf. in die eigene Basis, zurückziehen musste. Ein Zurückziehen
auf eines der drei Besonderheiten (Eckrampen, Mittelkonstruktion) war nicht
erlaubt, ebenso wenig ein Nutzen derer beim Rechargerun. Bei den besonderen
Aufbauten durfte man sich lediglich über die Mittelkonstruktion zurückziehen, aber
erst nach dessen Verlassen wieder in das Spielgeschehen eingreifen.
Im Vorfeld wurden von vielen Spielern und Organisatoren die
Watchdogs aus Hanau und die Bad Tag Brothers aus Rosenheim Favoriten für den
Turniergewinn benannt. Der Fotograf Andreas Kronauer war wieder mit seiner
Kamera unterwegs, um die Eindrücke in der Halle festzuhalten. Die Bilder können
bestimmt bald auf Facebook abgerufen werden.
Zunächst möchte ich noch einmal auf die verschiedenen
Mannschaften eingehen, die am Turnier teilnahmen. Die meisten wurden zwar schon
vorgestellt und dürften den Lesern bekannt sein. Doch ich denke, dass sich
viele Teams im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben, ihre Ziele änderten und
man sie im Laufe der Turniersaison noch besser kennen lernen möchte. Zu der
Vorstellung verlinke ich auf ihre Facebook-Seiten. Über ein „Like“ freut sich
jede Mannschaft.
Beginnen möchte ich mit den Scorpions aus Frankfurt am Main.
Die Scorpions hatten sich kurz vor dem Turnier in der German Lasertag League
angemeldet und konnten vor dem Spieltag noch keine große Turniererfahrung aufweisen.
Bezüglich den Trainingsmöglichkeiten, der Erfahrung der Spieler und der taktischen
Ausrichtung konnte ich sie bisher noch nicht interviewen, freue mich aber schon
auf ein längeres Gespräch mit ihnen in „ihrer“ Halle beim nächsten
GLL-Spieltag. Motiviert kamen sie zu ihrem Debut nach Aschaffenburg, um den
Ligabetrieb kennen zu lernen. Wenn man nichts zu verlieren hat, kann man auch ganz
ungeniert aufspielen. Leider verletzte sich eine Spielerin und musste ärztlich
versorgt werden. Ich wünsche von hier aus alles Gute und gute Besserung.
Die Bananas aus Rosenheim hatten sich im 1. Newcomer Turnier
in Würzburg für die GLL qualifiziert und am 1. Spieltag schon bewiesen, dass
sie sich vor keiner Mannschaft verstecken müssen. In der starken Lasertag
Rosenheim Liga, über die ich in dem Blog immer wieder berichte, belegen sie
nach dem 4. Spieltag den 2. Platz und beweisen damit, dass sie zurecht bei
Vielen zu den Geheimfavoriten gelten. Das sympathische Team kann sich gut auf
seine Gegner einstellen und glänzt sowohl mit einer soliden Offensive als auch
mit einem strategischen Stellungsspiel. Leider mussten sie in Mainz passen.
Daher ist für sie wichtig, mindestens einmal in der Saion im Halbfinale zu
stehen, wenn sie nächstes Jahr erstklassig spielen möchten.
Auch die Red Arrows stammen aus Rosenheim und lieferten in
der GLL und der Rosenheim Liga bereits souveräne Leistungen ab. Derzeit stehen
sie in der Stadtliga auf Platz 3 und verpassten in der GLL zweimal nur ganz
knapp den Einzug in das Halbfinale. In Mainz standen sie im Qualifying der
Gruppenzweitplatzierten und scheiterten nur auf Grund des Score. Bei den
Turnieren konnten sie sich immer wieder gegen verschiedene, etablierte
Mannschaften durchsetzen und zeigten dabei eine ordentliche Leistung. Die Red
Arrows sind derzeit ein heißer Anwärter auf die 1. Liga.
Beamforce Two hatten in Aschaffenburg wohl nur die
Rosenheimer Teams und einige Insider auf der Rechnung. Aktuell belegen sie in
der Stadtliga den vierten Platz. Bei der GLL debütierte das Team. Doch man
durfte sich von dem Namen nicht täuschen lassen und glauben, dass es sich dabei
„nur“ um das zweite Team von Beamforce One handeln würde. Vielleicht waren in
früher Lasertag-Vergangenheit die beiden Teams aus einer Mannschaft hervorgegangen,
doch nach Fusionen und Spielerneuzugängen ist Beamforce Two eine eigenständige,
spielerisch starke Mannschaft, die in Aschaffenburg zu überzeugen wusste.
Stigmata aus Aschaffenburg traten bereits bei der
Stadtmeisterschaft in Aschaffenburg und dem 1. GLL Spieltag in Würzburg an. Auch
nahmen sie als „Special Guest“ beim Newcomer-Turnier in Würzburg teil. Das
sympathische Team vom Untermain, deren Schriftzug an eine Black-Metal-Band
erinnert, rangierte bisher lediglich in den unteren Tabellenregionen, lässt
sich aber dadurch den Spaß am Spielen nicht vergälen und bittet in der Arena
immer wieder zu einem aufregenden und offensiven Reigen. Es war spannend, ob
sie ihre Motivation daraus ziehen konnten, dass sie als zweites „Hausteam“ in
Aschaffenburg antreten konnten. Auch war spannend, wann sie endlich ihr
gesamtes Potenzial ausschöpften und ihre Leistung über ein gesamtes Turnier
hinweg abrufen konnten.
Die Randoms aus Würzburg beschrieben sich selbst einmal in
einem Fragebogen des Lasertag News Channel als „verplant, verpeilt und random“.
Nomen est Omen könnte man meinen, wenn man ein Spiel in der GLL mit 100
Strafpunkten verliert, weil ein Spieler die Rückzugsregeln nicht intus hat und
damit wahrscheinlich den Einzug ins Halbfinale in den Wind schießt. Leider sind
die Leistungen des Teams nicht konstant und so wechselten sich hoffnungsvolle
zweite Plätze mit vorzeitigem Ausscheiden. Dafür können die Mainfranken immer
wieder mit neuen starken Spielern, einer variablen Spielweise und
unkonventionellen Taktiken überraschen.
Die Shadows aus Aschaffenburg rangierten in den letzten Turnieren
immer ganz knapp unterhalb des Treppchens. In Würzburg gelang dem offensiven
Team vom Untermain ein ordentlicher vierter Platz, in Mainz wartete lediglich
das Vorrundenaus. Der Ehrgeiz der Shadows ist groß, in der Heimathalle erneut
mindestens das Halbfinale zu erreichen. Für sie spricht ihr intensiviertes
Training, das regelmäßig mit anderen Turniermannschaften geführt wird, eine
große Anzahl an absolvierten Spielen und eine nach vorne gerichtete Spielweise,
welche in dieser Arena von Vorteil war.
Die Watchdogs aus Hanau sind in Sachen Lasertag eine Macht.
Ihr flexibles, drängendes, taktisch versiertes Spiel mit viel Herzblut und
Kampfgeist macht es den Gegnern schwer, sich aus der Umklammerung der „Dogs“ zu
lösen. Sie beherrschen eine athletische, drängende Spielkultur, schaffen es
aber gleichzeitig das Spiel zu kontrollieren, die Knackpunkte einer Halle
herauszuarbeiten und diese für sich zu nutzen. In verschiedenen Turnieren und
beim Deutschen Lasertag Pokal haben sie eindrucksvoll ihre Spielklasse, ihre
Möglichkeit, sich auf andere Mannschaften einzustellen, und ihren Charakter,
auch nach Niederlagen wieder aufzustehen und ein Turnier gewinnen zu können, unter
Beweis stellen können. Den Watchdogs war die Arena in Aschaffenburg von
unzähligen Trainingseinheiten bekannt, daher zählten sie allgemein zu den heißesten
Anwärtern für ein oberes Plätzchen auf der Siegertreppe.
Die Most Wanted Targets aus Köln traten an ihrem zweiten
GLL-Turnier an und nahmen sich vor, sich unter den anderen Mannschaften zu
etablieren. Das Training wurde bereits langsam vom lockeren Spielen gegen
„normale“ Lasertag-Kunden auf einen Ligamodus umgestellt. Die Eindrücke des
vorherigen Spieltages flossen bereits mit ein – und auch an diesem Spieltag gab
es für MWT wieder Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. Dem sympathischen Team
vom Rhein stehen sicher viele trainingsintensive Wochen und Monate ins Haus.
Ich denke, dass sie in der GLL angekommen sind, sich unter den anderen
Mannschaften wohl fühlen und schon bald die ersten Erfolge einfahren.
Die Ray Tracers als die Mütter aller Camper zu bezeichnen,
grenzt mittlerweile an eine üble Beleidigung. Der Ursprung diesen Rufes dürfte
die legendäre Stadtmeisterschaft in Darmstadt 2015 gewesen sein, bei der sie
viele Teams mit einer extrem defensiven Spielweise überrascht haben und
bezwingen konnten. Doch die Ray Tracers haben sich weiterentwickelt und
beherrschen nach intensiven Training auch die anderen Spielstile des Lasertagsports.
Leider waren sie bisher noch nicht sehr erfolgreich in der GLL. Das Team mit
dem futuristischen Schriftzug gibt sich nicht geschlagen und kann immer wieder
für eine Überraschung sorgen.
Die Ghosts aus Darmstadt gehören für mich zu den
unberrechenbarsten Teams in der GLL. Auch sie hatten sich zunächst in Darmstadt
einen Ruf als Camper zugelegt und pflegen diesen selbstironisch, indem die mitgereisten
Spieler zu den verschiedenen Turnieren Campingstühle mitnehmen und dann lautstark
ihre Mannschaft unterstützen. Allerdings hat sich ihr Spielstil komplett
gewandelt und so traten sie gerade im kleinen Finale in Würzburg, in dem ich
gegen sie spielen durfte, mit einer offensiver Taktik auf. Sie beherrschen das
Snappen mit zielgerichteten Ansagen und können gut einmal eingenommene
Positionen halten. Auch den Ghosts wird man in der nächsten Saison in der 1.
Liga begegnen.
Beamforce One aus Rosenheim ist ein Phänomen, das ich nicht
verstehen kann. Das sympathische Team spielt ein ordentliches und
strukturiertes Lasertag, hat versierte Spieler und in Rosenheim die Möglichkeit
ständig mit anderen starken Teams trainieren zu können. Sie sind schnell und
variantenreich. Dennoch belegen sie in Rosenheim derzeit den letzten Platz und
konnten ihre Stärken in der GLL auch noch nicht ausschöpfen. Man wünscht sich,
dass der Knoten endlich platzt und das Team durchstartet. Die spielerischen
Möglichkeiten haben sie dazu.
Mimimi aus Darmstadt gehören zu den ältesten und
erfolgreichsten Lasertag-Teams. Sie sind taktisch versiert, unheimlich schnell
und mit sehr starken Spielern gesegnet. Ein Spiel gegen das offensive Team ist
immer ein Ereignis, das einen schweißgebadet aus der Arena kriechen lässt. Wer
einmal „Capture the Flag“ mit ihnen gespielt hat, weiß, was ich meine. Mit
immer neuen Taktiken und schnellen Runs überraschen sie ihre Gegner. Ihr
Spielverständnis ist enorm, ebenso die Fähigkeit, sich an die Gegebenheiten
verschiedener Hallen anzupassen. Mit Mimimi ist immer zu rechnen, man darf sie
nie unterschätzen.
Die Bad Tag Brothers zählen für viele zu den Topfavoriten
auf die Deutsche Meisterschaft und den 1. Platz der German Lasertag League. Das
Team belegt derzeit ungefährdet den ersten Platz in der Rosenheimer Stadtliga.
In der GLL konnten sie schon ein Turnier gewinnen und landeten einmal auf dem
zweiten Platz. Ihr Spiel ist sehr kontrolliert, sehr effizient und immer wieder
mit Überraschungen gespickt. Mit ihren Absprachen, unglaublich schnelle
Sidesnaps und überraschenden Jumpsnaps zerlegen sie regelmäßig die Verteidigung
ihrer Gegenüber. Die Flexibilität zwischen Statik und schnellen
Positionswechseln macht es Gegnern schwer, eine passende Strategie gegen sie zu
entwickeln.
Unmittelbar nach der Ansprache von Aki wurden die beiden Gruppen
ausgelost. Dies löste wilde Spekulationen, Unglauben, Unmutsäußerungen,
Verzweiflungen und Hoffnungen aus, je nachdem in wessen Gesichter man blickte. In Gruppe A kamen die Scorpions, Ray
Tracers, Beamforce Two, Most Wanted Targets, Red Arrows, Ghosts und Bananas, in
Gruppe B Stigmata, Watchdogs, Beamforce One, Shadows, Mimimi, BTB und Randoms.
Schnell wurde die Gruppe B als Todesgruppe ausgemacht und die
Gruppe A als relativ einfach bezeichnet. Ach hätte man nur ein Freilos in
Gruppe A erhalten, hörte man den ein oder anderen hinter vorgehaltener Hand
aufstöhnen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Gerade bei
diesem Turnier wird man feststellen, dass Erwartungen, Prophezeiungen und
Prognosen nicht erfüllt werden, Überraschungen an der Tagesordnung sind und
vermeintlich vorgesehene Spielverläufe einfach nicht eingehalten werden wollen.
Gerade was die Erwartungshaltungen betraf merkte man, dass
man mitten in einer Ligasaison ist, sich alle Teams über den weiteren Verlauf
Gedanken machen und ihre eigenen Vorstellungen haben, wohin ihr Weg sie führt.
Es stellte sich die Frage, ob man es in der nächsten Saison in die 1. Liga
schaffe, welche Mannschaften unter sich wohl den ersten Platz ausmachen, bei
wem man Score farmen könne und generell, welche Mannschaft wie gegen welche
Mannschaft abschneidet.
Das erste Spiel bestritten Ray Tracers und Bananas. Wurden
die Rosenheimer schon von einigen als Halbfinalkandidaten gehandelt, galten im
Vorfeld die Ray Tracers nach zuletzt eher mäßigen Leistungen als Verlierer der
Partie. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Darmstädter in Mainz mit BTB
und Mimimi in einer äußerst schweren Dreiergruppe waren und sich trotz alledem
ordentlich verkauft hatten. Dennoch verwunderte es die Zuschauer, als die Ray
Tracers auf der starken roten Seite mit 86 zu -10 in Führung gingen und diese
in der ersten Hälfte noch auf 196 zu 36 ausbauen konnten. Doch die Bananas
kämpften sich in der zweiten Hälfte in das Spiel zurück und konnten sogar
kurzfristig die Führung erlangen. Doch am Ende langte die kämpferische Leistung
der Rosenheimer nicht. Die Ray Tracers konnten sich behaupten und gewannen
knapp mit 252 zu 222 Punkten.
Danach mussten die Randoms gegen die Watchdogs antreten. Die
Watchdogs hatten sich viel vorgenommen, insbesondere wollten sie den
Wanderpokal, den sie bei der Stadtmeisterschaft im Juni gewonnen hatten, wieder
mit nach Hanau nehmen. Dementsprechend hatten sie sich intensiv auf das Turnier
vorbereitet. Sie kannten die Arena in und auswendig und konnten mit einer
starken Mannschaft antreten. Schnell gelang den Hanauern die Führung. Aus ihrem
eisernen Griff konnten sich die Würzburger nicht befreien und lagen zur
Halbzeitpause bereits deutlich mit 285 zu 37 hinten. Nach dem Seitenwechsel
konnten die Franken die vermeintlich stärkere rote Seite nicht für sich nutzen.
Erneut bewiesen die Hanauer, dass es bei einem Spiel gegen sie keine typische
„starke“ oder „schwache“ Seite gab; erneut dominierten sie die Halbzeit und
gewannen eindrucksvoll mit 571 zu 115. Damit setzten sie ein Ausrufezeichen und
taten ihren Anspruch auf den Gruppensieg in der „Todesgruppe“ kund.
Anschließend trafen die Ghosts auf Beamforce Two. Nach dem
Blick auf die GLL-Tabelle war das Spiel für viele Zuschauer eine klare Sache.
Zu Beginn führten die Ghosts auch gleich erwartungsgemäß. Doch Beamforce Two
konnte ausgleichen und demonstrierte eindrucksvoll, wie stark die Rosenheimer
Teams mit ihrer Erfahrung und dem ständigen Training mit Turniermannschaften sind.
Ihrem schnellen, kraftvollen Spiel hatten die Ghosts erst einmal nichts
entgegenzusetzen. Zur Halbzeit stand es 250 zu 58 für die Südbayern. Zunächst
konnte Beamforce Two ihre Führung auf der grünen Seite behaupten, bis die
Ghosts sich auf ihre Tugenden besannen und eine Aufholjagd einläuteten. Doch
Beamforce Two ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, hielt einen
Abstand von etwa 150 Punkten und gewann am Ende 333 zu 220.
Für eine weitere Überraschung sorgten die Shadows gegen die
Bad Tag Brothers. Den meisten Teams ist es bisher noch nicht gelungen ein
passendes Rezept gegen die starke Mannschaft aus Rosenheim zu finden. Blindes
Anrennen und ein halbherziges vercampen gehören definitiv nicht zu den
Taktiken, auf die man zählen sollte, möchte man gegen BTB bestehen. Die Shadows
überlegten sich, in eigener Halle mit einem furiosen Sturmangriff auf die
Taktiker aus Südbayern zu reagieren. Zunächst ging die Strategie der Hausherren
auch auf. BTB kamen nicht ins Spiel. verloren die Ordnung und wurden zurückgedrängt.
Vergeblich versuchten sie, in ihre Positionen zu gelangen. Doch nach dem ersten
konfusen anrennen gegen den Aschaffenburger Feuersturm gewannen die Brothers
ihre Souveränität zurück. Sie sammelten sich an den Hindernissen vor der eigenen
Basis und eroberten kontrolliert Meter für Meter des Spielfeldes zurück. Bald
schon hatten sie das Spiel gedreht und konnten in Führung gehen. Doch nach
Abzug von 50 Strafpunkten führten die Shadows zur Halbzeit mit 134 zu 116.
Sollte endlich eine Strategie gegen BTB aufgehen? Nicht in diesem Spiel. BTB
hatte ihre Ordnung wieder gefunden und entließen die Shadows nicht mehr aus
ihren Fängen. Am Ende stand es 419 zu 237. Die Mannschaft vom Untermain musste
sich geschlagen geben, hatte aber tapfer gekämpft.
Die Most Wanted Targets trafen auf die Red Arrows. Die
Mannschaft aus Rosenheim ließ sich auf keine Spielchen ein und zeigte den
Newcomern von Rhein ihre ganz Klasse. Auf den Monitoren konnte man erkennen,
dass die Spieler von MWT noch nicht die ausgereiften Fähigkeiten der etablierten
GLL-Mannschaften besitzen. Bei den Snap-Versuchen waren noch viel zu häufig
Phaser oder Schulterfelder der Westen erkenn- und somit markierbar. Ständig sah
man blinkende Targets zurücklaufen. Auch wenn die Kölner motiviert gegen die
Rosenheimer hielten, ließen diese ihnen keine Chance. Am Ende gewannen die
Arrows mit 359 zu 60. MWT bekam bis zum nächsten Turnier einige Punkte ins
Hausaufgabenheft geschrieben.
Bei Beamforce One und Mimimi trafen zwei offensive
Mannschaften aufeinander. Die Rosenheim erwischten einen guten Start, doch
Mimimi zeigte, dass sie die Halle blind beherrschten. Ihr überfallartiges
Angriffsspiel mit Vorstößen aus jeder Position und ein geschicktes
Stellungsspiel mit gegenseitigem Abdecken ließ den anfänglichen Vorsprung von
Beamforce One schrumpfen und bescherte den Darmstädtern eine solide
Halbzeitführung von 197 zu 77. Diese Führung hielten sie auch ungefährdet über
die zweite Spielzeit und beendeten mit 427 zu 195 ihre erste Partie.
Nach der Auftaktniederlage hatten die Bananas gegen die
Scorpions einiges gut zu machen. Gegen die Newcomer aus Frankfurt war dies nun
die Gelegenheit, wieder den eigenen Takt zu gewinnen und Motivation für die
kommenden Spiele zu erlangen. Daher ließen die Bananas den Scorpions in deren
ersten GLL-Spiel keine Chance und gewannen ungefährdet mit 453 zu -19.
Auch die Randoms hatten nach ihrer deutlichen
Auftaktniederlage gegen Stigmata wieder Boden gut zu machen. Von Anfang an
führten die Würzburger und ließen ihre fränkischen Kollegen nicht mehr
herankommen. Aus dem Gruppenspiel in Würzburg hatten die Randoms gelernt, dass
man Stigmata nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Am Ende stand es nach
Abzug von 25 Strafpunkten 493 zu 86 für die Würzburger.
Ein spannendes Spiel entwickelte sich zwischen den Red
Arrows und den Ray Tracers. In der ersten Halbzeit ging es lange Zeit hin und
her. Die Führung wechselte häufig. Die Score-Ticks auf der Leinwand blieben
immer wieder bei Gleichstand stehen. Erst zum Ende der ersten Hälfte konnten
sich die Rosenheimer absetzen und führten überraschend mit 205 zu 53. In der
zweiten Halbzeit holten die Darmstädter auf, doch die Red Arrows ließen nichts
mehr zu. Am Ende gewannen die Rosenheimer mit 319 zu 215.
Das Spiel zwischen Mimimi und Watchdogs versprach
interessant zu werden. Beide Mannschaften kannten sich von verschiedenen
Turnieren und waren versiert in der Halle. Sie verband eine lange Freundschaft
– und beide Teams waren verdammt stark und variantenreich. Die Watchdogs
erwischten einen Traumstart und konnten mit 50 Punkten Vorsprung in Führung
gehen. Doch Mimimi ließ sich nicht unterkriegen und holte Punkt für Punkt auf.
Zeitweise wechselte die Führung und es herrschte Gleichstand. Keine Mannschaft
konnte sich absetzen. So führten zur Halbzeit die Watchdogs mit einer
Markierung Vorsprung mit 199 zu 191. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die
Watchdogs komplett das Spiel. Sie dominierten die Darmstädter und ließen ihnen
keine Chance mehr. Mimimi brachen ein und mussten sich am Ende mit 232 zu 600
geschlagen geben.
Auch im zweiten Spiel mussten sich die Most Wanted Targets
geschlagen geben. Erneut zeigten sie bei ihrem Spiel zu viele Trefferflächen,
was von dem Rosenheimer Team Beamforce Two konsequent ausgenutzt wurde. Lediglich
zu Beginn konnten die Kölner knapp in Führung gehen, doch der Vorsprung hielt
nicht lange. Schnell waren die Kölner zurückgedrängt und kamen nicht mehr aus
der eigenen Hälfte heraus. Auch in der zweiten Hälfte ließen sie sich von den
Rosenheimern bis vor die eigene Basis zurückdrängen. Nur selten gelang ihnen
ein Vorstoß bis zur Mittellinie. Über die Kameras konnte man das als Zuschauer
gut verfolgen. Konsequenter Weise hieß es dann am Ende auch 460 zu 76 Beamforce
Two.
Zu einem spannenden Spiel kam es zwischen Beamforce One und
den Shadows. Zunächst gingen Beamforce One auf der starken roten Seite in
Führung und konnten diese auf über 100 Punkte ausbauen. Obwohl die Shadows
zwischenzeitlich bis auf zwei Markierungen herankamen, zogen die Rosenheimer
erneut etwas davon, konnten sich aber bis zum Halbzeitpfiff nicht absetzen. So
stand es nach anstrengenden 5 Minuten 233 zu 182 für Beamfoce One. Zunächst
konnten die Rosenheimer auf der grünen Seite die Führung noch behaupten, doch
die Aschaffenburger hatten an diesem Dezembersonntag einfach einen Lauf und
drehten nach einem ordentlichen Schlagabtausch auf der roten Seite richtig auf.
Dazu kamen noch Strafpunkte für die Rosenheimer, so dass es in dem Bayerischen
Duell am Ende 445 zu 250 für die Franken stand.
Die Ghosts zeigten gegen die Scorpions, wie eine Spitzenmannschaft
Neulinge zerlegt. Chancenlos blieben die Newcomer aus Frankfurt über die
gesamte Spielzeit. Im Foyer wurde jeder volle Hunderter im Gesamtpunktestand
von den mitgereisten Schlachtenbummlern gefeiert. Am Ende siegten die
Darmstädter ungefährdet 574 zu -98 und fuhren einen wichtigen hohen Score für
die Gesamttabelle ein.
Ähnlich deutlich ging es zwischen BTB und Stigmata zu. Die
Aschaffenburger konnten den Rosenheimern über die gesamte Spieldauer nichts
entgegen setzen, so dass es hier nach dem Schlusspfiff 500 zu -5 für die Rosenheimer
stand.
Zu einem Rosenheimer Duell kam es danach in der Gruppe A.
Die Bananas trafen auf die Red Arrows. Beide kämpfen hart um den zweiten Platz
in der Rosenheimer Stadtliga. Auch hier war es ein Kampf um jeden Meter
Hallenboden. Nach einer knappen Führung während der ersten Halbzeit konnten die
Bananas kurz vor Schluss mit 110 zu 110 ausgleichen. Zum Halbzeitpfiff stand es
122 zu 106 für die Red Arrows. Die zweite Halbzeit war noch härter umkämpft.
Keine Mannschaft ließ die andere davonziehen und die Führung wechselte immer
wieder. Dominierten zunächst die Red Arrows etwas, konnten mitte der zweiten
Halbzeit die Bananas in Führung gehen. 30 Sekunden vor Schluss wechselte die
Führung erneut zu den Red Arrows, die mit 289 zu 233 ihren Vorsprung ins Ziel
retteten.
Eine derbe Niederlage bescherten die Mimimis den Würzburger
Randoms. Auf der roten Seite konnten sich die Würzburger gegen das stark
pushende Team aus Darmstadt noch zur Wehr setzen und lagen zur Halbzeit trotz
mannigfaltiger Rushes von allen Seiten mit 215 zu 191 vorne. Doch in der
zweiten Hälfte zerlegten die Hessen das Würzburger Team nach allen Regeln der
Kunst. 610 zu 194 stand es am Ende und die Würzburger begruben ihre Hoffnungen
auf das Halbfinale.
Die Ray Tracers trafen auf Beamforce Two. Den Darmstädtern
gelang kein wirksames Mittel gegen das starke Rosenheimer Team. Allerdings
konnten sich diese auch nicht wirklich absetzen. Nach einer 222 zu 142 Führung
zur Halbzeit stand es zum Schluss 457 zu 225 für die Rosenheimer.
Zu einer weiteren spannenden Begegnung kam es zwischen den
Shadows und den Watchdogs. Beide Mannschaften charakterisiert eine offensive
Spielweise, beide kennen sich hervorragend in der Halle aus. Während die
Watchdogs eine feine Mischung aus Spielkontrolle und Vorwärtsdrang
praktizieren, zaubern die Shadows an diesem Adventssonntag einen Angriffswirbel
nach dem anderen in die Arena. Zur Halbzeit stand es 358 zu 166 für die
Hanauer, doch nach dem Seitenwechsel bewiesen die Aschaffenburger Moral und widerstanden
dem hessischen Spiel. Leider reichte es zum Ende hin nicht und es stand 533 zu
445 für die Watchdogs. Doch die Shadows konnten aus dem Spiel einige hilfreiche
Lehren ziehen.
Anschließend trafen die Red Arrows auf die Scorpions. Auch
hier machten die erfahrenen Rosenheimer mit den Newcomern kurzen Prozess und lagen
am Ende mit 403 zu -5 vorne.
Ähnliches erwartete man von dem Spiel von Mimimi gegen
Stigmata. In der ersten Hälfte wurden die Darmstädter ihren Ruf auch gerecht
und führten zur Halbzeit mit 314 zu -6. In der zweiten Halbzeit nahmen die Hessen
dann etwas das Tempo heraus. Stigmata bekam etwas Luft und verhinderte, dass
die Hessen endgültig davonzogen. Am Ende stand es 496 zu 144 für Mimimi.
Wer ein klares Ergebnis zwischen den Most Wanted Targets und
den Ghosts erwartete, wurde bei diesem Spiel eines besseren belehrt. Mit
forschem Spiel gelang den Kölnern in der ersten Halbzeit mit 81 zu 57 eine
knappe Führung. Die Darmstädtern schafften es zunächst nicht, die Kölner in den
Griff zu bekommen. In der zweiten Hälfte
wogte das Spiel hin und her. Auf der vermeintlich stärkeren roten Seite konnten
die Ghosts ebenfalls nicht brillieren, drehten am Ende aber doch noch das Spiel
und erlangten mit dem Schlusspfiff glücklich einen 214 zu 150 Arbeitssieg. Die
Spieler in der Lobby hatten ihren Spaß, während die einen die Ghosts und die
anderen den Newcomer lauthals anfeuerten.
Zu einem weiteren Rosenheimer Duell kam es zwischen
Beamforce One und BTB. BTB ging auf der grünen Seite schnell in Führung und
konnte diese auch bis zum Halbzeitpfiff halten. 205 zu 69 stand es zum
Seitenwechsel. In der zweiten Hälfte versuchten sich Beamforce One tapfer
heranzukämpfen. Doch das gelang ihnen in letzter Konsequenz nicht. Auch wenn
BTB nicht davonziehen konnte, gewannen die Defensivkünstler am Ende mit 314 zu
154.
Beamforce Two und die Bananas kannten sich ebenfalls schon
von der Rosenheimer Stadtliga. Hatten in der Heimat die Bananas die Nase vorne,
konnten sie in der Ferne dem Lauf ihrer Gegner nichts entgegensetzen. Am Ende mussten
sie sich mit 300 zu 149 geschlagen geben.
Dass Lasertag eine gewisse Tragik haben kann, bewies das
Spiel zwischen den Shadows und den Randoms. In dem fränkischen Duell trafen
zwei Mannschaften aufeinander, die kampforientiert bis zur letzten Sekunde
alles geben konnten. Dementsprechend offensiv begannen die Aschaffenburger auch
in der ersten Halbzeit. Sie schnürten die Würzburger ein und konnten ordentlich
Punkte machen. In der zweiten Halbzeit drehten die Würzburger das Spiel und überrannten
die Shadows. In der letzten Minute hatten sie die Aschaffenburger eingeholt und
gingen in Führung. Doch wer am Ende dachte, dass die Randoms einen 370 zu 338
Sieg erringen konnten, hatte sich getäuscht. Auf Grund des fehlerhaften
Verhaltens eines Spielers, welcher wohl die Rückzugsregel bis hinter die
Mittellinie nicht verstanden hatte, wurden den Würzburgern 100 Strafpunkte
abgezogen. Ein Ergebnis, das für die Gruppe B noch weitreichende Konsequenzen
haben sollte und den Shadows berechtigte Hoffnungen auf den Halbfinaleinzug
machte.
Die Most Wanted Targets wollten gegen die Scorpions
beweisen, dass sie bereits genug Turniererfahrung gesammelt haben, um gegen
Newcomer zu bestehen. Das bewiesen sie auch und setzten sich in der ersten
Hälfte deutlich mit 183 zu -49 gegen das Frankfurter Team durch. In der zweiten
Halbzeit ließen sie sich ihre Führung nicht mehr nehmen und konnten trotz 50
Strafpunkten am Ende mit 259 zu 11 gewinnen.
Beim Spiel zwischen Stigmata und Beamforce One spielten sich
die Rosenheimer von Beginn an eine Führung heraus, die sie über den gesamten
Spielverlauf halten konnten. Hier konnten sie zeigen, was in ihnen steckt.
Daher gewannen sie auch verdient mit 368 zu 160.
Erneut trafen mit den Red Arrwos und Beamforce Two zwei
Rosenheimer Mannschaften aufeinander. Bei fünf teilnehmenden Teams kam es immer
wieder zu derby-haften Begegnungen. Zur Halbzeit führte Beamforce Two mit 162
zu 114. In der zweiten Halbzeit hielt Beamforce Two ihre Konkurrenten auf
Abstand und gewann mit 368 zu 208.
Spannend wurde es erneut in Gruppe B, als Mimimi und Shadows
aufeinander trafen. Beide Mannschaften sprühten vor Offensivdrang. Beiden
Mannschaften stand noch der Einzug ins Halbfinale offen. In der ersten Halbzeit
wogte das Spiel hin und her. Beide Teams teilten sich bis zum Stand von 95 zu
98 die Führung, bis Mimimi die Überhand gewinnen konnte und sich einen kleinen
Vorsprung erkämpfte. Zur Halbzeit stand es 263 zu 191 für die Darmstädter. Auch
in der zweiten Halbzeit trumpften die Hessen auf und bauten ihre Führung aus.
Nach der Aussprache von 25 Strafpunkten gegen die Shadows schien das Ergebnis
klar zu sein. Doch in den letzten zwei Minuten starteten die Aschaffenburger eine
famose Aufholjagd. Punkt um Punkt kämpften sie sich heran und ließen beim Stand
von 417 zu 409 die Darmstädter hinter sich. Der Run setzte sich bis zum
Schlusspfiff fort. Nach Abzug der Strafpunkte stand das Ergebnis mit 468 zu 421
für die Aschaffenburger fest. Freudestrahlend verließen diese den Westenraum.
Kein Land sahen die Ray Tracers gegen ihre Hallenkollegen,
den Ghosts. Mit über 100 Punkten Abstand gingen diese zur Halbzeit mit 180 zu
68 in Führung. Auch in der zweiten Halbzeit dominierten die Ghosts das
Hessenderby und gewannen mit 422 zu 150.
Nun kam es zum Spitzenspiel der Gruppe B. Die Watchdogs
durften gegen BTB antreten. Beide Mannschaften waren schon häufig aufeinander
getroffen und kannten sich bereits sehr gut. Beide Mannschaften hatten gewiefte
Taktiker in ihren Reihen, die punktgenau hallenspezifische Strategien gegen
ihre Kontrahenten ausbaldowern konnten. „Who let the Dogs out“ gegen „Wir sind
Rosenheimer Jungs“ hieß es in der Halle und im Foyer. Mit einem furiosen
Angriffsspiel konnten die Hanauer ihre Rosenheimer Kollegen in deren Hälfte
zurückdrängen. Den Rosenheimer Spielern gelang es oft nicht, ihr Stellungsspiel
zu praktizieren und nahezu unsichtbar hinter ihren Hindernissen zu
verschwinden. Immer wieder sahen die Zuschauer, wie sich Rosenheimer Spieler
mit blinkenden Westen in Richtung der eigenen Basis zurückziehen mussten. Zur
Halbzeit lagen die Hanauer mit 238 zu 62 in Führung. Nach kurzer Zeit in der
zweiten Halbzeit wurde bekannt, dass jedem Team 50 Strafpunkte ausgesprochen
wurde. BTB verkürzte darauf den Abstand auf 80 Punkte, doch die Hanauer setzten
ihr dominierendes Spiel fort und ließen die Rosenheimer nicht mehr herankommen.
Obwohl die Südbayern sich nicht geschlagen gaben und immer wieder versuchten an
die Hessen heranzukommen, reichte es am Ende nicht. Die Watchdogs hatten BTB
mit 360 zu 248 erneut geschlagen und ihre Führungsposition in Gruppe B
untermauert.
Anschließend mussten die Scorpions gegen den Tabellenführer
der Gruppe A, Beamforce Two, antreten. Die Rosenheimer ließen nichts anbrennen
und spielten eine ungefährdete Führung heraus. 318 zu 14 stand es unter dem
Strich für das Rosenheimer Team.
Deutlich gewannen auch die Shadows gegen ihre Hallenkollegen
Stigmata. In der ersten Halbzeit zerlegte die Shadows ihre Kontrahenten und
führten zur Pause mit 416 zu -112. In der zweiten Hälfte konnten Stigmata
zumindest etwas standhalten und vermieden mit einem Endergebnis von 551 zu 47
ein allzu großes Debakel. Die Shadows konnten mit dem Score zufrieden sein.
Bei der Begegnung zwischen den Ray Tracers und Most Wanted
Targets gelang den Kölnern der bessere Start. Doch das kurze Aufbäumen half
nicht viel, denn die Darmstädter wollten beweisen, dass man in der GLL noch
weiter mit ihnen rechnen sollte. Auf ihren Ruf, dass sie nur campen würden,
pfiffen sie geflissentlich und konnten zur Halbzeit eine ordentliche Führung
mit 255 zu 2 herausspielen. MWT gab sich nicht geschlagen. In der zweiten
Halbzeit hielten sie dagegen. Doch der Sieg der Ray Tracers blieb ungefährdet und
fiel mit 356 zu 175 eindeutig aus.
Auch die Watchdogs blieben gegen Beamforce One auf der
Siegerstraße. Von Anfang an machten die Hessen deutlich, dass sie nicht
vorhatten, in diesem Spiel zurückzustecken. 261 zu -19 hieß es daher auch
konsequenter Weise zur Halbzeit. In der zweiten Halbzeit schalteten die Hanauer
einen Gang zurück und ließen Beamforce One mitspielen. Der Sieg war jedoch nie
in Gefahr. So stand es zum Schluss 428 zu 188. Mit großen Schritten
marschierten die Watchdogs zum Halbfinale.
Bei dem Duell der Bananas gegen die Ghosts blieb der Beginn
spannend. Sprechchöre der Darmstädter und Rosenheimer Fans hallten durch das
Foyer als die Spielanteile hin und her wogten. Zur Halbzeit gelang es den
Darmstädtern mit 180 zu 132 in Führung zu gehen. In der zweiten Hälfte brachen
die Bananas ein und konnten den Hessen nichts mehr effektives entgegensetzen.
468 zu 148 war dann auch der unspektakuläre Endstand.
Dann kam es zum Schlüsselspiel in der Gruppe B. Die Randoms
hatten noch nie zuvor gegen BTB gewonnen. Egal ob sie in die Rosenheimer
hineinrannten oder ein Stellungsspiel versuchten. Nichts konnte den Würzburgern
gelingen. Selbst in der eigenen Halle am 1. GLL Spieltag mussten sie sich den
Strategen aus Südbayern geschlagen geben. Sollten die Würzburger erneut
verlieren, würde der Abstand zu dem in der GLL führenden Team auf ein nie
einholbares Maß steigen. Allerdings hatten die Rosenheimer in der Gruppe auch
schon eine Niederlage erlitten. Eine weitere Niederlage würde eine vorzeitige
Heimfahrt in drohende Nähe rücken. Damit würde den Rosenheimern auch nur der
Teilnahmepunkt bleiben. Eine Niederlage von BTB würde Mimimi und vor allem den
Shadows die Türe zum Halbfinale aufstoßen.
Nach dem Anpfiff passierte erst einmal lange … nichts. War
man es gewohnt, dass die Teams nach dem Startpfiff in Richtung Mitte spurteten,
verschanzten sich die Würzburger hinter den hintersten Hindernissen und ließen
die Rosenheimer kommen. Lange stand es 0 : 0. Das Organisationsteam und die
Moderatoren des Streams fragten schon nach, ob mit der Technik und der Kamera
alles in Ordnung sei. Doch es war alles in Ordnung – es passierte einfach
nichts. Ungläubig starrten viele auf die Leinwand und konnten das Gesehen kaum
glauben.
Nach und nach kam es doch noch zu gelegentlichen
Markierungen. Einige Teams erkannten ihre Chance auf das Halbfinale und
stimmten „Randoms“-Sprechgesänge an. Die Rosenheimer hielten mit „BTB“ und
„Rosenheim“ Rufen dagegen. Zur Halbzeit stand es 46 zu -18 für die Randoms und
die Stimmung war am kochen. Mit so einem Spielverlauf hatte keiner gerechnet.
Es zeigten sich weder die Randoms hinter ihren geschickt gewählten
Hindernissen, noch wollte BTB gegen die Würzburger Snapper sinnlos anrennen.
In der zweiten Halbzeit stürmten beide Teams wieder in
gewohnter Weise nach vorne. Doch nach einem kurzen Schlagabtausch zogen sich
die Randoms erneut nach hinten zurück und ließen BTB kommen. Doch diesmal war
das Team aus Rosenheim gewappnet und spielte ihre Stärken aus. Obwohl immer
noch nicht viele Markierungen gesetzt wurden, konnten die Rosenheimer mit 71 zu
47 in Führung gehen. Doch auch die Randoms ließen sich nicht so einfach
markieren und stellten sich nicht länger auf den Präsentierteller. Stattdessen
behielten sie ihre Nerven und drehten das Spiel in letzter Sekunde noch mal um.
30 Sekunden vor Schluss stand es 78 zu 78. Die Uhr tickte herunter, ohne dass
sich das Ergebnis ändern wollte. „Randoms“ und „BTB“ Sprechchöre hallten durch
das Gebäude. Nach quälend langen zehn Minuten war das Geduldspiel schließlich zu
Ende und die Würzburger standen mit 90 zu 74 als Sieger da.
Nach Ansicht aller Beteiligten war es zwar ein
regelkonformes, aber kein schönes Spiel. Von einigen Spielern wurde sogar
geäußert, dass das Spiel der Würzburger „Lasertag kaputt machen würde.“ Und
dass so ein Stellungsspiel mit einem Lauf- und Ausdauersport nichts zu tun
habe. Doch sind manchmal die unkonventionellen Taktiken nicht gerade diejenigen,
die auch ans Ziel führen?
In Zukunft wird sich zeigen, ob die Strategie der Würzburger
gegen die Rosenheimer aufgehen wird, oder es ein einmaliger „Trick-Shot“ war.
Die Stimmung im Foyer war auf jeden Fall kurz vor Schluss auf dem Siedepunkt
und die Emotionen kochten hoch. Daher stelle ich die Frage, ob es nicht gerade
das ist, was einen Sport ausmacht? Wenn man mit seiner Mannschaft mitfiebert
und mitleidet und sich am Ende über einen Sieg freut oder wegen einer
Niederlage zerknirscht ist. Sicher gibt es in Frankfurt ein Wiedersehen
zwischen den beiden Teams und man wird sehen, wie sie bei einem erneuten
Aufeinandertreffen spielen werden.
Nach dem Papier-Stein-Schere-Prinzip wird es immer eine
Taktik geben, die gegen bestimmte Taktiken gut und gegen andere unbrauchbar
ist. Vor einem halben Jahr war das reine defensive Snappen sehr erfolgreich,
nach den Änderungen der Rückzugsregeln bekamen offensive Teams wieder Aufwind.
Auch gegen die geniale Raumkontrolle der BTB wird es eine Taktik geben, die
sich auf Dauer durchsetzen wird – und BTB wird es sicher schaffen, ihrerseits etwas
Passendes dagegen zu entwickeln.
Im nächsten Spiel traten die Scorpions gegen die Ray Tracers
an. Die Darmstädter gaben sich keine Blöße. Nach einer durchwachsenen ersten
Halbzeit, an deren Ende es 96 zu 96 stand und einer kurzen Führung der
Frankfurter hielten die Darmstädter ein imaginäres Stop-Shild in die Höhe. Sie
besannen sich auf ihre Stärken und gewannen am Ende souverän mit 313 zu 113.
Auch die Watchdogs machten mit Stigmata kurzen Prozess. 282
zu 42 zur Halbzeit und 597 zu 45 nach dem Schlusspfiff zeigten die Qualität der
Hanauer Mannschaft.
Most Wanted Targets hatten nun Lunte gerochen und wollten
sich gegen die etablierten GLL-Teams nicht unterkriegen lassen. Das bekamen nun
die Rosenheimer Bananas zu spüren. In der ersten Halbzeit spielten die Kölner ordentlich
mit und stellten die Bananas vor spielerischen Herausforderungen. Doch am Ende
bewiesen die Bayern ihre Qualität und gewannen mit 268 zu 172.
Beamforce One musste danach gegen die Randoms antreten. Nach
einem guten Auftakt der Würzburger kämpften sich die Rosenheimer ins Spiel
zurück und bewiesen, dass auch sie richtig gut offensiv Lasertag spielen können.
Zur Halbzeit führte das Rosenheimer Team mit 193 zu 137. Doch die Würzburger
zeigten Moral und gewannen beide Seiten des Spielfelds für sich. Derart
eingeschnürt zogen sich die Rosenheimer immer weiter zurück und konnten sich
aus der Umklammerung nicht mehr befreien. 371 zu 235 entschieden die Franken
die Partie am Ende für sich.
Die Ghosts ließen gegen die Red Arrwos nichts mehr
anbrennen. Das Halbfinale zum Greifen nah bestimmten sie das Spiel gegen die Rosenheimer
und gewannen das Duell um den zweiten Platz in Gruppe A mit 358 zu 198. Erneut
mussten die Südbayern vorzeitig die Heimreise antreten.
Im letzten Spiel der Gruppe B zwischen BTB und Mimimi hatten
beide Mannschaften noch die theoretische Chance auf das Halbfinale. Mimimi
musste mit einem Abstand von 300 Punkten gewinnen, BTB bräuchte etwa 1.000
Punkte, sonst wären die Shadows im Halbfinale. Dementsprechend forsch begann
das Spiel zwischen einem der stärksten Offensiv- und der besten
Defensivmannschaft. Nach einer kurzen Führung der Darmstädter kontrollierten
die Rosenheimer das Spiel und kamen knapp in Führung. Doch Mimimi gab nicht auf
und kämpfte sich Punkt um Punkt wieder heran. Kurz gelang es den Hessen sogar, die Führung zurückzukämpfen. In der letzten
Minute sah man häufiger den Gleichstand, bevor BTB ihre Ordnung gefunden hatten
und mit 197 zu 157 in die Halbzeit gingen. In der zweiten Hälfte hatten BTB
dann ihren Rhythmus gefunden und ließen Mimimi keinen Raum mehr, ihre schnellen
Runs auszuspielen. Langsam, aber stetig vergrößerte sich der Vorsprung der Rosenheimer.
Obwohl diese mit 492 zu 252 gewinnen konnten, reichte es am Ende für beide
Mannschaften nicht für das Halbfinale.
So gab es folgende Tabelle in Gruppe A:
1.
Beamforce Two – 6 Siege – Score 2236
2. Ghost –
5 Siege – Score 2256
3. Red Arrows
– 4 Siege – Score 1776
4. Ray
Tracers – 3 Siege - Score 1527
5. Bananas
– 2 Siege – Score 1473
6. Most
Wanted Targets – 1 Sieg – Score 842
7. Scorpions – 0 Siege – Score 16
Für viele überraschend stand Beamforce Two mit sechs Siegen am
Ende an der Spitze der Gruppe A. Ghost konnte sich im letzten Spiel gegen den
direkten Konkurrenten Red Arrows durchsetzen und erreichte ebenfalls das
Halbfinale. Auch die Ray Tracers zeigten nach den beiden verkorksten
GLL-Teilnahmen Moral und kamen mit drei Siegen auf den vierten Platz. Die
Bananas schwächelten etwas und landeten nach vier Niederlagen nur auf dem
fünften Platz. Viele hätten sie in der Tabelle weiter oben eingeschätzt. Die
Most Wanted Targets und die Scorpions sammelten wichtige Turniererfahrung. Auch
wenn die Kölner schon die ersten Fortschritte machten, liegt vor beiden
Mannschaften noch ein anstrengender Weg, um auf die etablierten
Turniermannschaften aufschließen zu können.
Die Tabelle der Gruppe B:
1.
Watchdogs – 6 Siege – Score 3033
2. Shadows
– 4 Siege – Score 2484
3. BTB – 4 Siege – Score 2012
4. Mimimi – 3 Siege – Score 2438
5. Randoms – 3 Siege – Score 1533
6. Beamforce One – 1 Sieg – Score 1400
7. Stigmata – 0 Siege – Score 477
Die Gruppe B wurde nach der Auslosung schnell als
Todesgruppe bezeichnet. Viele der vermeintlichen Favoriten fanden sich darin. Eine
klare Struktur der Mannschaftsstärke ließ sich im Tabellenbild nicht erkennen.
Außer den Watchdogs musste jede Mannschaft mindestens zwei Niederlagen
einstecken, konnte aber gegen andere, ähnlich starke Mannschaften gewinnen, was
die Leistungsdichte in dieser Gruppe zeigte. Die Watchdogs setzten sich in
Kraft zehrenden Spielen souverän an die Spitze. Die Shadows konnten sich mit
ihrem offensiven Spiel behaupten und profitierten davon, dass in der Wertung
nach den Siegpunkten ein hoher Score gefragt ist. BTB ärgerten sich über die
Niederlage gegen die Randoms. Ihr Score reichte für den Einzug ins Halbfinale
nicht mehr aus. Ebenso entschied der Score über die Platzierung zwischen Mimimi
und Randoms. Beide Teams zeigten in der Gruppe zwar eine solide Leistung, das
Ergebnis mit drei Siegen und drei Niederlagen dürfte aber beide nicht zufrieden
stellen. Beamforce One konnte auch an diesem Sonntag ihre Leistung nicht
vollständig abrufen und scheiterte häufig, weil ihnen die letzte Konsequenz
fehlte. Stigmata ging in heimischer Halle leider unter.
Beamforce Two trat im ersten Halbfinalspiel gegen die
Shadows an. Die Aschaffenburger Hausherren waren in der ersten Halbzeit
drückend überlegen. Ihr offensives Angriffsspiel brachte die starken
Rosenheimer ordentlich ins Schwitzen. Bis zur Halbzeitpause wurde der Abstand
immer größer. Beim Westenwechsel stand es 248 zu 152 für die Aschaffenburger.
In der zweiten Halbzeit hielt Beamforce Two dagegen und brachte die Hausherren
aus dem Tritt. Die Shadows konnten ihr Spiel nicht zwingend durchsetzen. Ihr
Vorsprung schmolz dahin, bis es zwei Minuten vor Schluss 278 zu 278 stand. Die
Spieler in der Lobby tobten und feuerten ihre Mannschaften an. Dabei vergaßen
einige offensichtlich, dass Aschaffenburg noch in Bayern liegt als sie sangen
„Zieht den Bayern die Lederhosen aus“. Vielleicht feierten sich diese Leute
auch einfach nur selbst? Danach wechselte die Führung häufig. Eine Minute vor
Schluss führten die Shadows mit 346 zu 314, 30 Sekunden später lag Beamforce
Two mit 371 zu 303 vorne. Diese Führung ließen sich die Rosenheimer trotz aller
Gegenwehr nicht mehr nehmen. Nach einem packenden Spiel gewannen sie knapp mit
391 zu 367 Punkten.
Das Spiel zwischen den Ghosts und den Watchdogs versprach
ebenfalls spannend zu werden. Nach der Auftaktniederlage hatten die Darmstädter
ihren Rhythmus gefunden und beherrschten die Arena mittlerweile nach belieben.
Die Watchdogs hatten sich in einer anspruchsvollen Gruppe ohne Niederlage
durchgesetzt und alles sah nach einem Durchmarsch des Hanauer Teams zum
Turniersieg aus. Doch die Darmstädter begannen in dem hessischen Derby forsch
und setzten die Hanauer sofort nach dem ersten Run zur Mittellinie unter Druck.
Im Laufe der ersten Halbzeit gelang den Darmstädtern ein komfortables Polster.
Mit einer 247 zu 95 – Führung gingen sie zum Seitenwechsel. Jeder wartete
gespannt darauf, dass die Watchdogs wieder zurück ins Spiel kamen und nochmal
alle Kräfte mobilisieren. Doch die Ghosts hatten die Partie im Griff. Sie
vergrößerten noch ihren Vorsprung und zogen zum Ende hin deutlich davon. Von
einer Gegenwehr war da nicht mehr viel zu spüren. Mit viel Engagement und
Kampfkraft zwangen die Ghosts die Sieger von Gruppe B mit 511 zu 199 in die
Knie und zogen in ihr erstes GLL-Finale ein.
Im kleinen Finale trafen die Shadows auf die Watchdogs.
Während sich die Aschaffenburg in ihrer Heimathalle in einen regelrechten
Rausch gespielt haben und den Drang verspürten, hier unbedingt etwas zu reißen,
kamen die Hanauer aus einem frustrierenden Halbfinale gegen die Ghosts, mit
dessen Verlauf sie nicht zufrieden sein konnten. An diesem Spiel merkte man
dann auch schnell, wie sehr Motivation oder Frust über Sieg und Niederlage
entscheiden. Schon zu Beginn gingen die Shadows in Führung und drängten die
Watchdogs auf der grünen Seite zurück. Die Mittelkonstruktion blieb in der Hand
der Heimmannschaft und verbaute damit den Gästen viele Laufwege. Bald schon sah
man die Watchdogs an die Hindernisse um die eigene Basis zurückgedrängt. Die
schnellen Vorstöße, die ein Teil ihres erfolgreichen Konzeptes sind, reduzierten
sich auf ein Mindestmaß. Zur Halbzeit führten die Shadows schon deutlich mit
327 zu 47. Nach dem Seitenwechsel rappelten sich die Watchdogs noch einmal auf
und verkürzten stetig den Abstand, doch nach einigen Minuten knickten sie
endgültig ein. Beim Stand von 152 zu 429 war der Drops gelutscht. Die Shadows
konnten die Situation ausnutzen, dass gleichzeitig mehrere Watchdogs zum
Recharge mussten und besetzten drei Schlüsselpositionen im gegnerischen Feld.
Man konnte an der Körpersprache der Hanauer sehen, dass sie das Unvermeidliche
einsahen und erkannten, dass es an diesem Sonntag nur zwei Punkte für die
Tabelle gab. Die Shadows hatten in den letzten Sekunden die Hessen eingekesselt
und spielten die Partie unaufgeregt herunter. 558 zu 222 stand es am Ende und
mit dem Jubel der höchsten Turnierplatzierung in der GLL verließen die
Aschaffenburger ihre Arena.
Dass die Ghosts und Beamforce Two das Finale bestreiten
würde, hätten zu Beginn des Turnieres nur eingefleischte Fans erwartet. Doch
nun standen sie sich im letzten Spiel gegenüber und hatten vor, noch einmal
Alles zu geben. Gespielt wurde vier mal sechs Minuten, was nach so einem
anstrengenden Turniertag den Spielern noch einmal alles abverlangte. Gerade
hier dürfte es jedem ersichtlich sein, dass Lasertag ein Sport ist, der
körperliche Fitness, Reaktionsfähigkeit und eine gehörige Portion Ausdauer
erfordert.
In der ersten Hälfte führte Beamforce Two und wechselte bei
einem Stand von 181 zu 157 die Westen. Doch danach gab es für die Ghosts kein
Halten mehr. Immer häufiger sah man die Spieler von Beamforce Two sich mit
blinkenden Westen zurückziehen. Der Schwung aus dem ersten Viertel konnte nicht
in die weitere Partie gerettet werden. Das machten sich die Darmstädter zu
nutze und entscheiden die drei anderen Spielzeiten für sich. Nach dem vierten
Viertel war es entschieden. Die Ghosts gewannen 888 zu 504 und nehmen den
ersten GLL-Turniersieg mit nach Darmstadt. Aber auch Beamforce Two konnte mit
ihrem ersten „Fünfer“ bei ihrem GLL-Debut mit stolz erhobenem Haupt die
Heimfahrt antreten.
Meine Glückwünsche gehen an das kämpferisch starke Team aus
Darmstadt, die im Endspurt Charakter und Stärke bewiesen haben. Die hessischen
Stimmungskanonen haben die verschiedensten Taktiken im Programm, sind flexibel
in Defensive und Offensive und können zu einem schnellen Angriffsspiel
umschalten. Nach der Auftaktniederlage kamen sie immer besser ins Turnier und
setzten sich am Ende souverän gegen „ihren“ Gruppenersten durch.
Glückwünsche gehen auch an Beamforce Two, welche ohne
Niederlage Gruppe A gewonnen haben und sich in ihrem ersten Turnier bis ins
Finale durchkämpften. Ebenfalls gehen meine Glückwünsche an die Shadows, die in
heimischer Halle einen starken Auftritt hinlegten und am Ende doch noch auf dem
Siegertreppchen standen. Glückwünsche auch an die Watchdogs, welche Gruppe B
nach belieben beherrschten, jedoch im Schlussspurt die Segel strecken mussten.
Mein Dank geht an alle Teams, welche die weite Anfahrten auf
sich nahmen, einen langen, interessanten und tollen Spieltag lieferten und eine
hervorragende Leistung zeigten. Die Leistungsdichte in der Liga ist nach diesem
Spieltag enger geworden. Die Teams haben gezeigt, dass sich der Erfolg nicht
nur auf einige wenige Teams konzentriert, sondern dass fast jeder jeden
schlagen kann. Das macht den weiteren Verlauf der Liga offener und spannender.
Ebenfalls geht mein Dank an das Orga-Team von
Lasertag-Deutschland für den reibungslosen Ablauf dieses langen Turniertages.
Mein besonderer Dank geht an das Schiedsrichterteam, welches viele Stunden in
der Arena verbringen musste, mit Augenmaß Strafpunkte verteilte und das ein
oder andere Gemüt abkühlte.
Man merkt, dass der Ton in der Liga wieder etwas rauer
wurde. Mehr Strafpunkte, ernstere Gesichter und ein zielorientierteres Vorgehen
bei einigen Spielern deuten darauf hin. Viele Teams spielen mittlerweile mit
einem Ziel, etwa dem oberen Tabellenplatz oder dem Verbleib nächste Saison in
der Erstklassigkeit. Da ist der Frust bei Niederlagen manchmal groß.
Vorzügliche Arbeit leistete auch das Moderatoren-Team,
welches während des gesamten Spieltages den Stream betreute. Leider bekommt man
in der Halle nicht so viel von dieser Leistung mit. Ich habe aber das Finale live
gestreamt und war sofort begeistert. Auch zur Nachbereitung für diesen Blog
habe ich mir einige Spiele noch einmal angesehen. Fundiertes Fachwissen, Spielverständnis
und eine gute Analyse des aktuellen Geschehens zeichneten die Moderatoren aus;
vor allem, weil sie oft nur die Kameraausschnitte auf ihrem Bildschirm und
nicht das gesamte Spielfeld überblicken konnten. Respekt! Das war super.
Leider muss ich auch in diesem Blog wieder das Niveau der
Westen ansprechen. Denn für mich ist es auffällig, dass immer wieder einzelne
Spieler in einzelnen Spielen positiv oder negativ herausstechen. Wenn ein
Spieler im Verhältnis hit/hit by bei einem Spiel 40/8 hat und sonst nie heraus sticht oder in einem
Spiel von 1/8 und sonst immer positive Ergebnisse, kann das nicht nur an den
Fähigkeiten der Spieler liegen. Zwar sagt man, es sei leicht auf die Westen zu
schimpfen um von seinem Skill abzulenken. Dieser Meinung bin ich aber nicht.
Denn eine „gute“ oder „schlechte“ Weste kann für ein Spiel eine Entscheidende
Rolle spielen, wenn Runs immer gelingen oder das Snappen fast nie funktioniert.
Wenn man eine Weste dauermarkiert, und diese darauf einfach nicht reagiert, ist
das frustrierend.
Mein Fazit des 3. Spieltages. Favoriten gibt es nicht! Man
darf sich nicht darauf verlassen, dass die ein oder andere Mannschaft ein Spiel
oder ein Turnier auf jeden Fall gewinnt. Alle Mannschaften nehmen die Liga sehr
ernst und trainieren hart auf die Spieltage. Sie entwickeln sich, ihre
Möglichkeiten und Taktiken stetig weiter und wissen immer wieder zu
überraschen. Sie trainieren mit hoher Motivation und fahren viele Kilometer zu
den Spieltagen. Davor ziehe ich meinen Hut!
Ich freue mich schon auf das nächste Turnier am 24.01.2016
in Frankfurt am Main. Die Randoms sind auf jeden Fall wieder mit am Start.
Bis dahin wünsche ich Euch alles Gute
Euer Rene
P.S.: Hier kommt noch die aktuelle GLL-Tabelle nach dem 3.
Spieltag
01. Bad Tag Bro´s – 13 Punkte – Score 9860
02. Watchdogs – 10 Punkte – Score 9880
03. Ghost – 10 Punkte – Score 7728
04. Randoms
– 9 Punkte – Score 8120
05. Shadows
– 6 Punkte – Score 7304
06.
Beamforce Two – 5 Punkte – Score 3231
07. Mimimi – 4
Punkte – Score 5703
08. Red Arrwos –
3 Punkte – Score 5525
09. Ray
Tracers – 3 Punkte – Score 3884
10.
Beamforce One – 3 Punkte – Score 3643
11. Bananas
– 2 Punkte – Score 2965
12. Most
Wanted Targets – 2 Punkte – Score 1266
13. Stigmata – 2 Punkte – Score 1161
14. Laserpandas – 1 Punkt – Score 1264
15. Scorpions – 1 Punkt – Score 16
Durch den Turniersieg in Aschaffenburg haben sich die Ghosts
auf Platz 3 der Tabelle nach vorne geschoben. Auch die Watchdogs haben durch
ihren vierten Platz einen Platz gut gemacht. Leidtragende sind die Randoms,
welche auf Platz 4 rutschten, und die Shadows, die trotz eines hervorragenden
dritten Platzes im Turnier auf Platz 5 gelandet sind. Beamforce Two konnten
nach ihrer ersten Turnierteilnahme die Mimimis überholen. Auch die Most Wanted
Targets konnten einen Platz gut machen. Die Scorpions erweitern die Liga um
einen Position und belegen nach ihrem Debut mit einem Score von 16 Punkten den
15. Platz.