Bericht zum Deutschen Lasertag Pokal 2015
Am 20.09.2015 fand in der Arena von Lasertag Darmstadt der
erste Deutsche Lasertag Pokal statt. An dem Turnier nahmen insgesamt 12
Mannschaften teil, die von Hannover bis Rosenheim aus ganz Deutschland angereist
waren. Gespielt wurde in einer Vorrunde mit vier Gruppen je drei Mannschaften. Diese
waren zwei Wochen vor dem Turnier ausgelost worden. Die beiden jeweiligen Gruppensieger
kamen weiter und spielten in einem Doppelten-KO-System, um den Sieger zu ermitteln.
Gespielt wurde nach den üblichen Lasertag Regeln der German Lasertag League,
welche hinreichend bekannt sein dürften.
So ein Turnier schreibt seine eigene Geschichten. Und als
Protokollant und gleichzeitiger Spieler ist es unmöglich, alles mitzubekommen
und zu dokumentieren. Viele Posts bei Facebook, von Spielern, Mannschaften,
Arenen und dem Lasertag News Channel, und der Stream auf der Plattform twitch
zeigen weite Teile des Gesamtbildes und der Stimmung, die in und um der Halle
in der Rheinstraße herrschte. Seht diese Zusammenfassung als weiteres
Mosaiksteinchen, mit dem man den Umfang dieser Veranstaltung erahnen kann.
Insgesamt war es beeindruckend, eine so große, motivierte, sympathische und kameradschaftliche
Gemeinschaft unter den Lasertag-Sportlern miterleben zu dürfen.
Es war die Geschichte der Watchdogs, dem Topteam aus dem
hessischen Hanau, die mit einem Filmteam des hessischen Rundfunks angereist
war, welches einen Bericht über die Vorbereitung und das Turnier in derhessenschau am 21.09.2015 vorbereitete. Der Turnierverlauf für die Hessen hätte
kein Schriftsteller einer Docu-Soap besser konstruieren können. Seht Euch den
Bericht in der Mediathek des hessischen Rundfunks an – er lohnt sich.
Es war aber auch die Geschichte der Ray Tracers, einem
jungen und sympathischen Team aus Darmstadt, die mit ihrer speziellen Taktik die
ein oder andere erfahrene Mannschaft aus dem Konzept gebracht haben, und kurz
vor Turnierende an den eigenen Nerven scheiterte.
Beginnen wollen wir aber, wie schon bei der Stadtmeisterschaft
in Köln, am Abend vor dem Turnier. Mehrere Mannschaften trafen sich am Vorabend
des 20.09.2015 in der Arena von Lasertag Aschaffenburg, um gemeinsam zu reden,
zu feiern und bis in die Nacht Lasertag zu spielen. Übernachtet wurde in der
Halle, in der sich jedes Team ein lauschiges Plätzchen zum Schlafen suchte.
Doch wo sich mehr als 10 junge Menschen niederlassen, ist es mit der Ruhe nicht
weit hin, und so wurde berichtet, dass manch schlafender Lasertagger von
schnarchenden Genossen oder einem Erinnerungsfoto mit hellem Blitzlicht aus den
Träumen gerissen wurde.
Am nächsten Morgen trafen sich die 12 Mannschaften in der
Arena, begrüßten sich herzlich und suchten sich ihren Platz im weitläufigen
Foyer. Während das Organisationsteam noch mit den letzten Vorbereitungen
beschäftigt war – es wurde noch die Halle umgestellt, der Platz für das
Moderatorenduo Thorsten und Robert und der Interviewplatz hergerichtet und die
EDV für die Mammutaufgabe vorbereitet -, richteten sich die Teams für einen
langen Turniertag ein. Tische wurden von den Teams in Beschlag genommen, Gruppenfotos
für die Community- und Teamseiten auf Facebook gefertigt, Teambanner an die
Wand gehängt, literweise Kaffee an der Theke bestellt und noch die ein oder
andere Brotzeit vertilgt. Die Aufregung der Teilnehmer war überall gegenwärtig.
Konzentriert gingen viele Teams noch einmal ihre Taktik und die Aufstellung
durch. Hier und da konnte man auch das unterdrückte Lampenfieber erkennen.
Der Deutsche Lasertag Pokal war das erste große derartige Turnier
in Deutschland und Alle waren ganz heiß darauf, ihn zu gewinnen. Die Teams
haben sich monatelang intensiv darauf vorbereitet und jetzt galt es, sich gegen
die besten Lasertag-Teams Deutschlands durchzusetzen. Eindeutige Favoriten
wurden nicht ausgemacht, viele Teams rechneten sich gute Chancen auf die
vorderen Plätze aus. Die Vorrundengruppen waren so ausgelost, dass alles
möglich schien. Der Pokal schien allen zum Greifen nah.
Dann war es mit etwas Verspätung so weit. Endlich ging es
los. Robert von Lasertag Darmstadt hieß die Teams im Foyer willkommen und
stimmte auf das große Turnier ein. Über hundert Lasertagger hörten gespannt zu,
spendeten tosenden Applaus und stimmten ihre Schlachtgesänge an. Egal ob
„Rosenheimer Jungs“ oder „Who let the dogs out“. Die Stimmung war grandios und
jeder fühlte die Gemeinschaft, die untereinander herrschte. Eine große Familie
war zusammengekommen,
Aki Hanstein erklärte den Spielern die aktuellen Regeln und
die Konsequenzen bei der Nichteinhaltung, mit der Folge von empfindlichen Abzügen.
Gerade die etablierten Teams, die schon an mehreren Turnieren teilgenommen
haben, wussten, wie wichtig das Einhalten dieser Regeln ist und wie
entscheidend die Sanktionen das Endergebnis beeinflussen können. Schon einige
Spiele wurden am Ende nach Abzug der Strafpunkte noch zu Gunsten der
regelkonformeren Teams gedreht. Zwei Hindernisse in Richtung Base zurückziehen,
Rechargerun bis zur Spielfeldmitte und ein sportliches Verhalten waren die
Eckpfeiler der Ansprache. Da auf Grund der Hindernisbeschaffenheit Fragen
auftauchten, durch welche Lücken man markieren durfte, wurde dies anschaulich
vom Schiedsrichter erklärt. Die sogenannte „Faustregel“ dürfte als geflügelter
Begriff in die Lasertag-Geschichte eingehen.
Anschließend ging es in die frisch für das Turnier umgebaute
kleine Halle von Lasertag Darmstadt, die als Austragungsort verwendet wurde.
Diese war durch das Schiedsrichterteam unmittelbar vor dem Start neu gestaltet
worden. Ein Teil, von der roten Basis aus gesehen auf der linken Seite, war durch
hohe Hindernisse abgetrennt und aus dem Spielbetrieb herausgenommen. Im
Anschluss an die verlängerte Wand war ein Wald aus kleinen x-förmigen
Hindernissen aufgestellt. In der Mitte blieb der kreuzförmige Tunnel, der schon
immer das charakteristische Markenzeichen dieser Halle war. In Richtung der
roten Basis standen in mehreren Reihen hohe Hindernisse und in Richtung der
grünen Basis mehrere verschiedenartige Hindernisse verteilt. Als kleine
Besonderheit gab es noch große x-förmige Hindernisse mit mittigen Öffnungen,
durch die man geschickt Markieren konnte.
Die Teams hatten wenige Minuten Zeit, sich in der Halle umzusehen.
Vorher hatte niemand unter Androhung von Ausschluss aus dem Turnier Zutritt
erhalten. Die Teams strömten zahlreich in die Halle. Man versuchte auf Blöcke
den Aufbau mitzuskizzieren, mit Smartphones Photos zu schießen und Videos zu
drehen, die besten Positionen, Laufwege und Markierungslinien festzustellen. Es
wurde gemalt, mit dem Finger gezeigt, besprochen und Köpfe zusammengesteckt. Es
galt, einen Vorsprung herauszuarbeiten, den man in den ersten Spielen der
Gruppenphase für sich nutzen konnte.
Der Aufbau des Spielfelds war eine Herausforderung, weil
alle Elemente des Lasertag-Sports abgedeckt wurden. Die Halle war nicht alleine
für offensive Teams, für Snapper oder pushende Mannschaften aufgestellt worden.
Es war wichtig, offensive wie defensive Elemente strategisch einzuplanen. Die
Teams mussten nicht nur eine eigene gute Taktik entwickeln, sie mussten sich
auch Möglichkeiten erarbeiten, schnell auf eine andere Taktik reagieren zu
können. Darin lag im Endeffekt der Schlüssel zum Erfolg.
Die anschließende Zeit wurde von den Teams intensiv genutzt,
über den Hallenplänen zu brüten, die Teammitglieder einzuteilen,
Schlüsselpositionen und Schwachstellen auszumachen und diese für sich
auszunutzen. Insgesamt wurde der Aufbau der Halle von den Teams als fair und
gerecht bewertet.
Dann ging sie los, die Vorrunde – die Gruppenphase.
Kommentiert wurden die Spiele von Thorsten und Robert, Ausschnitte der Halle
konnten vom Foyer aus auf einem viergeteilten Monitor verfolgt werden. Gespannt
verfolgten die Spieler das Geschehen, zogen aus dem Gesehenen ihre Schlüsse für
die eigenen Spiele und feuerten die Mannschaften in der Arena an.
In der Gruppe A trafen sich die Ray Tracers aus Darmstadt,
Beamforce One und Red Arrows aus Rosenheim. Letztere kamen aus der starken
Rosenheimer Stadtliga. Erstere lehrten mit ihrem einstudierten, defensiven
Taktikspiel so manchem Tagger das Fürchten. Noch beim Newcomer Turnier in
Aschaffenburg für die Stadtmeisterschaft qualifiziert, konnte sich das Team
mittlerweile unter den Top Teams etablieren.
So konnten sich die Ray Tracers relativ deutlich mit 678 zu
-106 gegen Beamforce One und mit 433 zu -16 gegen die Red Arrows durchsetzen.
Beide Mannschaften schafften es nicht, sich auf die Taktik der Hausherren
einzustellen. Die neue Halle und die relativ kurze Spieldauer in der Vorrunde
von gerade mal 5 Minuten brutto machte den Südbayern zu schaffen und es gelang
ihnen nicht, sich auf die Spielweise der Darmstädter einzustellen, die mit
ihren schnellen Vorstößen immer wieder in das Stellungsspiel der Tracers
hineinrannten. Das Derby zwischen Beamforce One und den Red Arrows konnte
Beamforce One mit 258 zu 144 knapp für sich entscheiden. Das Spiel war spannend
und von ständigem Wechsel begleitet, so lagen die roten Pfeile zur Halbzeit noch
mit 134 zu 72 in Führung. Erst zwei Minuten vor Schluss konnte Beamforce One
das Spiel drehen und endgültig für sich entscheiden.
Die Gruppe B galt als Todesgruppe und bestand aus den Teams
Mimimi und Ghosts aus Darmstadt, die sich aus der Vorbereitung intensiv kannten,
so trainierten beiden Mannschaften in Darmstadt, und trafen schon bei diversen
Turnieren bei spannenden Spielen aufeinander. Erst bei der Stadtmeisterschaft
in Darmstadt konnten sich die Ghosts unter starker Konkurrenz als Sieger
behaupten. Dazu kamen die Mad Panthers aus Rosenheim, die wiederum in ihrer
Liga souverän den zweiten Platz belegten und zusammen mit Spielern der Bad Tag
Bro´s die Stadtmeisterschaft in Köln gewannen. Man merkte gleich, dass in
dieser Gruppe schon in der Vorrunde viel Potenzial vorhanden war und eine der
favorisierten Mannschaften das Turnier vorzeitig beenden musste.
Den Mimimis merkte man den Willen, dieses Turnier zu
gewinnen, mit jeder Faser ihres Körpers an. Mit viel Herzblut bezwangen sie die
Mad Panthers mit 417 zu -20 und ihre Kollegen aus Darmstadt, die Ghosts, mit
513 zu 89. Die Mad Panthers konnten sich gegen die Ghosts mit 323 zu 107 durchsetzen.
Schon zur Halbzeit lagen die Rosenheimer in Führung und gaben das Spiel auch
nicht mehr ab. Auch hier merkte man, dass es nicht nur wichtig war, einer
eigenen etablierten Taktik zu folgen. Man musste auch die Fähigkeit besitzen,
sich schnell auf die Taktik des Gegners und auf die Besonderheiten einer
fremden Halle einstellen zu können. Mit dem Ausscheiden der Ghosts in der
Vorrunde wurde bereits das erste Ausrufezeichen des Turniers gesetzt.
Die Gruppe C galt für viele als unberechenbar. Die Laser
Pandas aus Hannover absolvierten ihr Debut. Die Shadows aus Aschaffenburg hatte
sich schon in mehreren Turnieren bewiesen, unterlagen aber einem ständigen
Personalwechsel, und die aktuelle Stärke der Stadtmeister aus Würzburg konnte
keiner so recht einschätzen. Waren die Unterfranken bei den Turnieren in
Würzburg, Hanau und Frankfurt noch ganz vorne mit dabei, blickten sie in
Aschaffenburg und Darmstadt der Konkurrenz hinterher. In Köln traten sie erst
gar nicht an. Die Tendenzen in der Halle pendelten zwischen einem möglichen
Ausscheiden in der Vorrunde und einem Platz auf dem Treppchen als Geheimfavorit
hin und her.
Als ob die Randoms allen Unkenrufen trotzen wollten,
stürmten sie in der Vorrunde voran und besiegten ihre Gruppengegner mit 733 zu
-46 (Laser Pandas) und 646 zu 70 (Shadows). Beide Teams konnten der Erfahrung
und Spielfreude der Weinfranken nicht viel entgegen setzen. Beim Spiel um den
zweiten Platz überraschten die Niedersachsen ihre Kontrahenten vom Untermain und
konnten sich knapp mit 413 zu 342 an den Shadows vorbeischieben.
Auch die Gruppe D konnte starke Mannschaften aufweisen. Mit
den Bad Tag Bro´s aus Rosenheim und den Watchdogs aus Hanau waren zwei heiß
gehandelte Topfavoriten am Start. Die aus Rosenheim stammenden Beamforce Two galten
als Underdogs, die man nicht genau einschätzen konnte, denen man aber trotzdem
einiges zutraute.
Das erste Spiel gewannen die BTB deutlich mit 416 zu 80
gegen die Hessen, die ihre Positionen im ersten Spiel noch nicht gefunden hatten.
Bereits in der ersten Halbzeit liefen die Watchdogs den Rosenheimer Meistern
ins offene Messer und mussten dann einen deutlichen Rückstand aufholen, was
ihnen in der kurzen Zeit nicht mehr gelang. Die zweite Halbzeit war dann auch
etwas ausgeglichener. Anschließend festigten die BTB ihren ersten Platz knapp
mit 248 zu 88 gegen ihre Kollegen aus Rosenheim. Im Entscheidungsspiel der
Gruppe D um Platz zwei setzten sich die Watchdogs mit 555 zu -31 gegen
Beamforce Two durch und erreichten ebenfalls die KO-Runde. In der Halle gab es
zunächst einiges Erstaunen und Verwirrung, weil die Mannschaften ihre Westen
vertauscht haben und zur Halbzeit die Watchdogs mit 234 zu -6 vermeintlich
hinten lagen. Nach einer technischen Pause konnte das Problem aber geklärt und
die Partie regulär zu Ende gebracht werden.
Danach folgten die Vorbereitungen für die KO-Phase. In der
Zwischenzeit wurden in der Halle die Teamvideos gezeigt, die tlw. eine sehr
hohe Qualität besaßen und professionell aufbereitet wurden, oft recht witzig
waren und das entsprechende Team auf eine charakteristische Art und Weise
vorstellte, manchmal die besonderen Fähigkeiten der Mitglieder vorstellend,
aber auch manchmal mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern. Beeindruckend war
die Vorstellung von Beamforce One aus Rosenheim, die sich in einem spannenden
und emotionalen Video präsentierten. Der tosende Applaus in der Halle war für
ihr Glanzstück mehr als verdient.
Die vier Begegnungen der KO-Runde wurden im Anschluss an
dieses Spektakel ausgetragen.
Die Ray Tracers dominierten die Laser Pandas und schickten
sie mit 811 zu 19 in die Loser Runde. Auch hier bewährte sich die
disziplinierte Taktik der Darmstädter, die ruhig in ihren Deckungen verharrten
und allen Anstürmungen der Hannoveraner trotzten. Überraschend deutlich
schlugen die Mimimis die Watchdogs mit 652 zu 252. Nach einem fulminanten Start
konnten die Mimimis den Sturmlauf der Hanauer stoppen und das Spiel im weiteren
Verlauf bestimmen. 154 zu 154 stand es in der Halbzeit zwischen den Würzburger
Randoms und den Rosenheimer Beamforce One. Nach einer langen, durch
Technikprobleme bedingten Pause nahmen sich die Nordbayern ein Herz und zeigten
Moral und spielerische Klasse. Letztendlich konnten sie die Rosenheimer mit 543
zu 71 schlagen. Den Rosenheimer Klassiker gewannen die BTB erwartungsgemäß
gegen die Mad Panthers mit 529 zu 137.
In der erste Lucky Loser Runde setzten sich die Watchdogs
gegen die Hannoveraner mit 583 zu 383 durch. Nach einer starken ersten
Halbzeit, in der die Hanauer mit 421 zu 29 führten, fanden die Pandas in der
zweiten Halbzeit ihre Linie und konnten den Vorsprung verkürzen. Am Ende
reichte es nicht und sie mussten die Heimreise gen Norden antreten. Beamforce
One trat im zweiten Spiel gegen die Mad Panthers an. Alles sah zunächst nach
einem klaren Sieg der Raubkatzen aus, als Beamforce One das Spiel drehte und am
Ende zum Erstaunen der Zuschauer mit 432 zu 336 gewinnen konnte.
In der zweiten Runde unterlagen die Ray Tracers gegen ihre
Hallenkollegen, den Mimimis. Mimimi konnte die Taktik der Defensivkünstler
knacken und führte zur Halbzeit mit 282 zu – 6. In der zweiten Halbzeit schien
es, als ob die Tracers ihre alte Ordnung zurückgewonnen hätte und holten Punkt
um Punkt auf. Schließlich konnten Mimimi durch die Mitte pushen und schickten
ihre Kollegen mit 444 zu 173 in die Loserrunde. Die Randoms unterlagen erneut klar
gegen die Strategen aus Rosenheim von den Bad Tag Bro´s mit -12 zu 708. Die
Würzburger schaffen es einfach nicht, eine Strategie gegen das Bollwerk aus
Südbayern zu entwickeln.
In der zweiten Loser Runde schickten die Ray Tracers
Beamforce One mit 690 zu 18 nach Hause. Es schien, als ob die Tracers wieder
auf Kurs wären. Die Randoms begannen katastrophal im Evergreen gegen die
Watchdogs. Nach einem Sturz zu Beginn der Partie über einen als Kantenschutz
gestapelten Reifenhaufen, bei dem drei Würzburger Spieler beteiligt waren,
kamen die Würzburger nicht mehr auf ihre Positionen. Die Hanauer konnten in der
ersten Halbzeit ordentlich punkten und bauten eine respektable Führung von 399
zu 14 aus. Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit reichte nicht, um das Spiel
zu drehen. Nach dem Kommando „Teddy Teddy“ verschanzten sich die Hanauer vor
der eigenen Basis und spielten das Match routiniert herunter. Am Ende stand es
497 zu 336 für die Hessen.
Im Semifinale besiegten die Rosenheimer das Team Mimimi klar
mit 682 zu 158. Sie ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie den Pott
mit nach Hause nehmen wollten. Die Stimmung im Foyer war am kochen. Hatten doch
beide Mannschaften genügend Fans unter den Spielern, die ihre Teams anfeuerten.
Gerade unter den Rosenheimern konnte man einen starken Zusammenhalt
feststellen.
Die Watchdogs zerlegten regelrecht die Ray Tracers mit 748
zu 45. Auch in diesem Turnier bewiesen sie, dass man immer mit ihnen rechnen
musste und man sie nie abschreiben durfte. Nach den anfänglichen Niederlagen
gegen BTB und Mimimi fanden sie eine Lösung für strategische Defizite und
konnten sich perfekt mit der Halle arrangieren. Das dürfte auch die große
Stärke der Wachhunde sein, dass sie neben Schnelligkeit, Zielsicherheit und
Disziplin die Stärken und Schwächen von Halle und Gegner einschätzen und für
sich nutzen können. Als negatives Highlight ist zu erwähnen, dass nach dem
Spiel bekannt wurde, dass die Ray Tracers wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert
wurden und schließlich auf dem letzten Platz landeten.
Im zweiten Semifinale führten die Watchdogs ihren Lauf fort
und bezwangen Mimimi mit 491 zu 323. Die Niederlage im Achtelfinale war
weggesteckt.
Das Finale bestritten die Watchdogs gegen die Bad Tag Bro´s.
Als Revanche für die Auftaktniederlage kämpften die Hanauer von Beginn an und
gaben den Rosenheimern keinen Zollbreit in der Halle nach. Mit Cleverness und
Leiderschaft wiesen sie die Südbayern in die Schranken und zeigten ihnen die
Grenzen auf. Auf dem Livestream konnte man schnell an der Körpersprache der
Rosenheimer erkennen, dass sie von den losgelassenen Hunden überrannt worden
waren. Deutlich ging das Spiel am Ende mit 1005 zu 246 zu Gunsten der Hanauer
aus, welche den Deutschen Lasertag Pokal verdient gewannen.
Es war eine beeindruckende Leistung des Organisationsteams
ein Turnier von dieser Größe und dieser Tragweite auf die Beine zu stellen. An
der Stimmung in der Halle konnte man erkennen, dass sich alle Spieler wohl
fühlten und mit ihren Teams und Favoriten mitfieberten.
Zwar ging meiner Meinung nach der Stream mit den
Kommentatoren in der Halle etwas unter, dafür war es zeitweise einfach zu laut
bei so vielen beteiligten Personen. Um sich einzelne Passagen in Ruhe noch
einmal anzuschauen und noch ein wenig von dem Feeling mit nach Hause zu nehmen,
ist die Aufzeichnung aber perfekt geeignet. Ich kann den Channel Lasertag_Deutschland jedem wärmstens empfehlen.
Die Teams haben sich meiner Einschätzung nach in den letzten
Monaten stark weiterentwickelt. Um sich bei einem Turnier von dieser Größe mit
diesen fantastischen Mannschaften behaupten zu können, bedarf es einer
sportlichen Einstellung, körperlicher Fitness, strategischen Geschicks und die
Fähigkeit einer blitzschnellen Adaption. Fehler werden gnadenlos bestraft und
man ist ruck zuck ausgeschieden.
Alle Mannschaften haben großartig gekämpft und eine tolle
Leistung gezeigt. Einstellung und Motivation der Spieler waren einzigartig. Man
kann allen Beteiligten nur das allerhöchste Lob aussprechen. Vor dem Turnier
konnte man die Anspannung wie ein Knistern in der Luft spüren, der Umgang
untereinander war fair, freundschaftlich und entspannt.
In der Arena Konkurrenten und außerhalb Freunde – dieses
Motto hörte ich von einigen Spielern und ich kann ihnen nur beipflichten.
Ich freue mich, ein Teil dieser Gemeinschaft sein zu dürfen.
Euer René
Vielen Dank, Rene, für diesen sehr toll geschriebenen Bericht. Macht richtig Spaß, dieses Turnier nochmal nachzulesen/erleben. Grüße, Rob aus Darmstadt. :)
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