Tag 2 – 26. April 2015
Am nächsten Tag war ein abwechslungsreiches Städtehopping
angesagt. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir von Köln gen Süden zum
LaserTag-Center Koblenz.
Die Lobby dort war der Hammer. Verschiedene Bereiche zum
chillen, Sky-schauen und gespickt mit Spielgeräten luden die begeisterte
Lasertagger zum Verweilen ein. Neben den Billardtischen fiel uns sofort das
Airhockey-Spiel für 4 Spieler ins Auge, den wir in alter Tradition nach allen
Regeln der Kunst in Beschlag nahmen. Die Umkleiden waren sauber und
ansprechend. Sogar Duschen waren vorhanden, was mir als Sportler sehr positiv
auffiel. Denn Lasertaggen kann – das wissen wir doch alle - eine
schweißtreibende Angelegenheit sein.
Die Ausrüstung machte auf den ersten Blick einen guten
Eindruck. Sie war neu, die Westen waren relativ starr und stabil und die Phaser
lagen gut in der Hand. Jedem Spieler konnte eine bestimmte Farbe zugewiesen
werden, womit unterschiedlichste Teamkombinationen möglich waren. Mit
personalisierten Memberkarten konnte man das Equipment individuell benennen
oder sich, so wie wir beim einmaligen Ausprobieren, nach Gusto einen Namenzuweisen
lassen.
Die 900 Quadratmeter große Arena war zweietagig aufgebaut. Beide
Stockwerke konnte man ausgiebig und umfangreich bespielen; sogar wenn man sich
nur oben aufhielt, kamen spannende Spielsituationen zustande, ohne dass es
langweilig wurde. Von beiden Bereichen aus konnte man sich gegenseitig
beeinflussen, was interessante taktische Strategien hervorbrachte. So haben
auch größere Gruppen viel Platz zum Bewegen und Spielen. Ich denke, auch nach mehreren
Besuchen wird es in dieser Halle nicht langweilig. Wenn jetzt noch die
Hindernisse flexibel wären und die Halle regelmäßig umgestellt wird, steht dem
perfekten Dauer-Taggen nichts im Wege.
Das erste Spiel bestritten wir mit vier anderen Spielern und
lernten so die Halle und ihre Gegebenheiten kennen. Die bereits bekannte
Objektmarkierung wurde dadurch ergänzt, dass man sich neben den zusätzlichen
Punkten buffen, also mit verschiedenen Effekten wie Schild, höherer Feuerrate
oder dem Aufleuchten in einer anderen Teamfarbe verstärken konnte. Zum
Ausprobieren war das eine nette Variante, aber wie bereits geschrieben, kann
ich mich damit einfach nicht anfreunden.
Das zweite Spiel war teamintern und gestaltete sich dann
eher klassisch in vier Zweierteams ohne Buffs. Dazu nutzten wir lediglich das
obere Stockwerk und lieferten uns dort ein heißes Gefecht, bei dem leider manchmal
die Westen etwas eigen reagierten, indem die Treffer bei bestimmten Mitspielern
nicht registriert wurden. Ansonsten machte es viel Spaß, in der Halle zu
spielen. Alleine die obere Ebene reichte für ein unterhaltsames Match
vollkommen aus.
Eine ausführliche, ausgedruckte Spielwertung mit Rangliste,
Punkten, Accuracy und einer Menge Statistiken rundet das sehr positive
Gesamtbild vom Lasertag-Centre Koblenz ab. Der Besuch war ein Highlight auf
unserer Tour.
Danach ging es weiter zu Lasertag Mainz, das leider etwas
Außerhalb im Gewerbegebiet in der Weberstraße angesiedelt ist. Die kleine Halle
testeten wir intern und lieferten uns ein ordentliches, schweißtreibendes
Gefecht. Beim 4 gegen 4 war in der Arena viel Bewegung möglich und man konnte
unterschiedliche Wege finden, um an die gegnerische Basis zu gelangen.
Vor allem für kleine Gruppen ist die Arena sehr geeignet,
weil die Hindernisse kompakt stehen, die Halle aber trotzdem nicht einfach
vollgestellt ist. So bieten sich taktische Möglichkeiten für die Offensive und
die Defensive. Gerade in den großen Hallen verliert man sich mit bis zu 8
Spielern oder man muss in das Jeder-gegen-Jeden wechseln, wofür die meisten
Hallen dann doch wieder zu klein sind. Außerdem findet dann natürlich kein
Teamplay statt. Wenn man also mit seinem Freundeskreis einen kleinen Wettkampf
sucht, ist man in dieser Halle – ohne dem Objektmarkier-Schnickschnack – genau
richtig.
Nach abwechslungsreichen Spielen setzten wir unsere Reise
nach Hessen zum Lazerfun Griesheim fort. Die Halle am Rand des Gewerbegebietes war
relativ klein und das Handling der Ausrüstung zunächst ungewohnt. Es gab einen
Phaser- und einen Blasterschuss, welche man durch das Drücken eines Knopfes
umstellen konnte und damit unterschiedliche Trefferwirkung im Fern- oder
Nahbereich erzielte. Dazu hatte man grundsätzlich einen Schild, so dass man
nach einer Markierung nicht gleich deaktiviert wurde. Weiterhin gab es
Objektmarkierungen, Buffs und Spots, welche Spieler markierten. Einem Team fest
zugeordnete Basen waren Fehlanzeige.
Dementsprechend musste man sich im ersten Spiel auch erst an
die Halle, deren Besonderheiten und an die ungewöhnliche Ausrüstung gewöhnen.
Gerade das Spiel mit dem Schild und den verschiedenen Buffs konnten mich
persönlich wieder nicht begeistern, so dass der erste Durchgang etwas lahm war.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir schon lange auf den Beinen waren, viele
Kilometer heruntergerissen haben und dazwischen immerzu Lasertag mit
unterschiedlichen Arenen und Systemen spielten. Vielleicht waren wir ja auch
einfach nur müde und ausgelaugt.
Nach dem ersten Kennenlernen der Grundlagen probierten wir
ein Territory-Spiel aus. Das Ziel in diesem Modus ist es, Spots für die eigene
Mannschaft zu markieren, dafür beständig Punkte zu erhalten und das gegnerische
Team daran zu hindern, im umgekehrten Fall das Gleiche zu tun. Nun wurde das
Spiel taktisch, strukturiert und vor allem interessant. Es entwickelte sich ein
spannender Kampf um die punktegebenden Spots, der sich über die gesamte Halle
hinzog.
Langer Rede, kurzer Sinn: Das Spiel machte mächtig Spaß und
wir waren am Ende mit uns und der Welt wieder im Reinen. Außerdem ist das ein
Modus, bei dem ich der Objektmarkierung auch etwas abgewinnen kann. Dieses
Territory-Spiel hat uns noch einmal einen richtigen Motivationsschub für die
letzte Station gegeben und neue Reserven geweckt.
Den Abschluss unserer Tour bildete die riesige Arena vonLasertag Darmstadt. Dort trafen wir unsere Freunde vom Team „Ghost“, das hier
beheimatet ist. Die Halle in der Rheinstraße ist zweigeteilt in ein großes und
ein kleines Spielfeld, wobei beide Felder für sich schon genug Platz und
Möglichkeiten für abwechslungsreiche Spiele in größeren Gruppen finden.
Langweilig oder eintönig wird es auf Dauer hier sicher nicht.
Zunächst spielten wir mit den Hausherren in deren
Wohnzimmer, der kleinen Halle. Diese hatte in der Mitte ein kreuzähnliches
Gebilde, um das ein wilder Kampf entbrannte. Halbhohe Hindernisse luden zum „Snappen“
ein, also dahinter verbergen mit kurz hochschnellen, um eine Markierung zu setzen.
Nach kurzer Zeit führten die Ghosts deutlich und uns gelang es nicht, diesen
Vorsprung wieder einzuholen, so dass die „Geister“ verdient gewannen. Insgesamt
war es ein spannendes, forderndes und faires Match, für das wir uns herzlich
bedanken.
Das zweite Spiel fand dann in der großen Arena mit einer
Unzahl von Spielern statt. Das Spielfeld hatte gigantische Ausmaße. Bei einem
einmaligen Spiel konnte man noch gar nicht alle taktischen Finessen und Besonderheiten
erfassen. Die Masse an Spielern trug noch ihr übriges dazu bei, uns gut zu
beschäftigen. Am Ende kamen zwei unserer Spieler über die 600 Punkte Hürde und wir
Alle freuten uns über einen würdiges und gelungenes Ende unserer ersten
Deutschland -Tour.
Für mich persönlich war Lasertag Darmstadt nicht nur der
krönende Abschluss sondern auch die beste von uns getestete Halle an diesem
Wochenende. Gerne schaue ich hier mal wieder vorbei. Wobei – am schönsten ist
es doch immer noch zu Hause *grins*.
Die Tour war super, super interessant und super anstrengend.
Die Eindrücke müssen erst einmal wirken und die Erfahrungen umgesetzt werden.
Vieles, was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen. Die Hallen waren abwechslungsreich
und wir mussten uns immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen. Gerne würde
ich sehen, das Duschen in den Lasertag-Arenen zur Grundausstattung gehören und
das Personal immer so freundlich ist, wie an diesem Wochenende in den von uns
besuchten Arenen.
Obwohl der Trend scheinbar zu den Objektmarkierungen geht,
kann ich im normalen Spiel nicht viel damit anfangen. Der faire Wettkampf mit
gleichen Bedingungen und einem basenbasierten, strukturierten Spielprinzip
liegt mir immer noch am Meisten. Das Abfarmen von Spots oder das sture
Abklappern von Markierungspunkten ist nicht meine Lasertag-Welt.
Auch das Hochleveln durch viele absolvierte Spiele, wie es
in manchen Systemen praktiziert wird, empfinde ich als balancestörend. Als
Anfänger oder Hallenneuling ist man damit grundsätzlich benachteiligt. Außerdem
bin ich der Meinung, dass es auf die persönlichen Fähigkeiten im Spiel ankommen
sollte und nicht darauf, dass man sich durch häufiges Spielen Boni erkauft. Das
„Pay-to-win“-Prinzip gefällt mir auch nicht bei Computerspielen!
Vielleicht sind diese Konzepte als abwechslungsreiche
Alternativen – z. B. bei einer After Show Party oder einem All you can tag –
interessant, doch im normalen Spiel ist mir das althergebrachte pure Taggen
einfach lieber.
Die Konkurrenz der Lasertag-Arenen und Systeme ist auf jeden
Fall groß und jede Halle muss sich etwas einfallen lassen, um etwas Besonderes
darzustellen und im Endeffekt mithalten zu können. Denn wenn die erste große
Lasertag-Welle vorbei ist, werden die schwächeren Arenen schnell wieder
verschwunden sein.
Daher prophezeie ich für alle Tagger eine interessante nahe
Zukunft mit abwechslungsreichen Hallen, tollen Events und interessanten
Spielmodi. Wir sollten die Zeit nutzen und genießen, denn es gibt viel zu sehen
und zu entdecken da draußen!
Ansonsten grüßt Euch mit einem tierischen Muskelkater und
einem ungeheuren Schlafdefizit
Euer René
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