Samstag, 9. Mai 2015

Randoms Deutschlandtour 2015 - Tag 2



Tag 2 – 26. April 2015

Am nächsten Tag war ein abwechslungsreiches Städtehopping angesagt. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir von Köln gen Süden zum LaserTag-Center Koblenz.

Die Lobby dort war der Hammer. Verschiedene Bereiche zum chillen, Sky-schauen und gespickt mit Spielgeräten luden die begeisterte Lasertagger zum Verweilen ein. Neben den Billardtischen fiel uns sofort das Airhockey-Spiel für 4 Spieler ins Auge, den wir in alter Tradition nach allen Regeln der Kunst in Beschlag nahmen. Die Umkleiden waren sauber und ansprechend. Sogar Duschen waren vorhanden, was mir als Sportler sehr positiv auffiel. Denn Lasertaggen kann – das wissen wir doch alle - eine schweißtreibende Angelegenheit sein.

Die Ausrüstung machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Sie war neu, die Westen waren relativ starr und stabil und die Phaser lagen gut in der Hand. Jedem Spieler konnte eine bestimmte Farbe zugewiesen werden, womit unterschiedlichste Teamkombinationen möglich waren. Mit personalisierten Memberkarten konnte man das Equipment individuell benennen oder sich, so wie wir beim einmaligen Ausprobieren, nach Gusto einen Namenzuweisen lassen.

Die 900 Quadratmeter große Arena war zweietagig aufgebaut. Beide Stockwerke konnte man ausgiebig und umfangreich bespielen; sogar wenn man sich nur oben aufhielt, kamen spannende Spielsituationen zustande, ohne dass es langweilig wurde. Von beiden Bereichen aus konnte man sich gegenseitig beeinflussen, was interessante taktische Strategien hervorbrachte. So haben auch größere Gruppen viel Platz zum Bewegen und Spielen. Ich denke, auch nach mehreren Besuchen wird es in dieser Halle nicht langweilig. Wenn jetzt noch die Hindernisse flexibel wären und die Halle regelmäßig umgestellt wird, steht dem perfekten Dauer-Taggen nichts im Wege.

Das erste Spiel bestritten wir mit vier anderen Spielern und lernten so die Halle und ihre Gegebenheiten kennen. Die bereits bekannte Objektmarkierung wurde dadurch ergänzt, dass man sich neben den zusätzlichen Punkten buffen, also mit verschiedenen Effekten wie Schild, höherer Feuerrate oder dem Aufleuchten in einer anderen Teamfarbe verstärken konnte. Zum Ausprobieren war das eine nette Variante, aber wie bereits geschrieben, kann ich mich damit einfach nicht anfreunden.

Das zweite Spiel war teamintern und gestaltete sich dann eher klassisch in vier Zweierteams ohne Buffs. Dazu nutzten wir lediglich das obere Stockwerk und lieferten uns dort ein heißes Gefecht, bei dem leider manchmal die Westen etwas eigen reagierten, indem die Treffer bei bestimmten Mitspielern nicht registriert wurden. Ansonsten machte es viel Spaß, in der Halle zu spielen. Alleine die obere Ebene reichte für ein unterhaltsames Match vollkommen aus.

Eine ausführliche, ausgedruckte Spielwertung mit Rangliste, Punkten, Accuracy und einer Menge Statistiken rundet das sehr positive Gesamtbild vom Lasertag-Centre Koblenz ab. Der Besuch war ein Highlight auf unserer Tour.

Danach ging es weiter zu Lasertag Mainz, das leider etwas Außerhalb im Gewerbegebiet in der Weberstraße angesiedelt ist. Die kleine Halle testeten wir intern und lieferten uns ein ordentliches, schweißtreibendes Gefecht. Beim 4 gegen 4 war in der Arena viel Bewegung möglich und man konnte unterschiedliche Wege finden, um an die gegnerische Basis zu gelangen.

Vor allem für kleine Gruppen ist die Arena sehr geeignet, weil die Hindernisse kompakt stehen, die Halle aber trotzdem nicht einfach vollgestellt ist. So bieten sich taktische Möglichkeiten für die Offensive und die Defensive. Gerade in den großen Hallen verliert man sich mit bis zu 8 Spielern oder man muss in das Jeder-gegen-Jeden wechseln, wofür die meisten Hallen dann doch wieder zu klein sind. Außerdem findet dann natürlich kein Teamplay statt. Wenn man also mit seinem Freundeskreis einen kleinen Wettkampf sucht, ist man in dieser Halle – ohne dem Objektmarkier-Schnickschnack – genau richtig.

Nach abwechslungsreichen Spielen setzten wir unsere Reise nach Hessen zum Lazerfun Griesheim fort. Die Halle am Rand des Gewerbegebietes war relativ klein und das Handling der Ausrüstung zunächst ungewohnt. Es gab einen Phaser- und einen Blasterschuss, welche man durch das Drücken eines Knopfes umstellen konnte und damit unterschiedliche Trefferwirkung im Fern- oder Nahbereich erzielte. Dazu hatte man grundsätzlich einen Schild, so dass man nach einer Markierung nicht gleich deaktiviert wurde. Weiterhin gab es Objektmarkierungen, Buffs und Spots, welche Spieler markierten. Einem Team fest zugeordnete Basen waren Fehlanzeige.

Dementsprechend musste man sich im ersten Spiel auch erst an die Halle, deren Besonderheiten und an die ungewöhnliche Ausrüstung gewöhnen. Gerade das Spiel mit dem Schild und den verschiedenen Buffs konnten mich persönlich wieder nicht begeistern, so dass der erste Durchgang etwas lahm war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir schon lange auf den Beinen waren, viele Kilometer heruntergerissen haben und dazwischen immerzu Lasertag mit unterschiedlichen Arenen und Systemen spielten. Vielleicht waren wir ja auch einfach nur müde und ausgelaugt.

Nach dem ersten Kennenlernen der Grundlagen probierten wir ein Territory-Spiel aus. Das Ziel in diesem Modus ist es, Spots für die eigene Mannschaft zu markieren, dafür beständig Punkte zu erhalten und das gegnerische Team daran zu hindern, im umgekehrten Fall das Gleiche zu tun. Nun wurde das Spiel taktisch, strukturiert und vor allem interessant. Es entwickelte sich ein spannender Kampf um die punktegebenden Spots, der sich über die gesamte Halle hinzog.

Langer Rede, kurzer Sinn: Das Spiel machte mächtig Spaß und wir waren am Ende mit uns und der Welt wieder im Reinen. Außerdem ist das ein Modus, bei dem ich der Objektmarkierung auch etwas abgewinnen kann. Dieses Territory-Spiel hat uns noch einmal einen richtigen Motivationsschub für die letzte Station gegeben und neue Reserven geweckt.

Den Abschluss unserer Tour bildete die riesige Arena vonLasertag Darmstadt. Dort trafen wir unsere Freunde vom Team „Ghost“, das hier beheimatet ist. Die Halle in der Rheinstraße ist zweigeteilt in ein großes und ein kleines Spielfeld, wobei beide Felder für sich schon genug Platz und Möglichkeiten für abwechslungsreiche Spiele in größeren Gruppen finden. Langweilig oder eintönig wird es auf Dauer hier sicher nicht.

Zunächst spielten wir mit den Hausherren in deren Wohnzimmer, der kleinen Halle. Diese hatte in der Mitte ein kreuzähnliches Gebilde, um das ein wilder Kampf entbrannte. Halbhohe Hindernisse luden zum „Snappen“ ein, also dahinter verbergen mit kurz hochschnellen, um eine Markierung zu setzen. Nach kurzer Zeit führten die Ghosts deutlich und uns gelang es nicht, diesen Vorsprung wieder einzuholen, so dass die „Geister“ verdient gewannen. Insgesamt war es ein spannendes, forderndes und faires Match, für das wir uns herzlich bedanken.

Das zweite Spiel fand dann in der großen Arena mit einer Unzahl von Spielern statt. Das Spielfeld hatte gigantische Ausmaße. Bei einem einmaligen Spiel konnte man noch gar nicht alle taktischen Finessen und Besonderheiten erfassen. Die Masse an Spielern trug noch ihr übriges dazu bei, uns gut zu beschäftigen. Am Ende kamen zwei unserer Spieler über die 600 Punkte Hürde und wir Alle freuten uns über einen würdiges und gelungenes Ende unserer ersten Deutschland -Tour.

Für mich persönlich war Lasertag Darmstadt nicht nur der krönende Abschluss sondern auch die beste von uns getestete Halle an diesem Wochenende. Gerne schaue ich hier mal wieder vorbei. Wobei – am schönsten ist es doch  immer noch zu Hause *grins*.

Die Tour war super, super interessant und super anstrengend. Die Eindrücke müssen erst einmal wirken und die Erfahrungen umgesetzt werden. Vieles, was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen. Die Hallen waren abwechslungsreich und wir mussten uns immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen. Gerne würde ich sehen, das Duschen in den Lasertag-Arenen zur Grundausstattung gehören und das Personal immer so freundlich ist, wie an diesem Wochenende in den von uns besuchten Arenen.

Obwohl der Trend scheinbar zu den Objektmarkierungen geht, kann ich im normalen Spiel nicht viel damit anfangen. Der faire Wettkampf mit gleichen Bedingungen und einem basenbasierten, strukturierten Spielprinzip liegt mir immer noch am Meisten. Das Abfarmen von Spots oder das sture Abklappern von Markierungspunkten ist nicht meine Lasertag-Welt.

Auch das Hochleveln durch viele absolvierte Spiele, wie es in manchen Systemen praktiziert wird, empfinde ich als balancestörend. Als Anfänger oder Hallenneuling ist man damit grundsätzlich benachteiligt. Außerdem bin ich der Meinung, dass es auf die persönlichen Fähigkeiten im Spiel ankommen sollte und nicht darauf, dass man sich durch häufiges Spielen Boni erkauft. Das „Pay-to-win“-Prinzip gefällt mir auch nicht bei Computerspielen!

Vielleicht sind diese Konzepte als abwechslungsreiche Alternativen – z. B. bei einer After Show Party oder einem All you can tag – interessant, doch im normalen Spiel ist mir das althergebrachte pure Taggen einfach lieber.

Die Konkurrenz der Lasertag-Arenen und Systeme ist auf jeden Fall groß und jede Halle muss sich etwas einfallen lassen, um etwas Besonderes darzustellen und im Endeffekt mithalten zu können. Denn wenn die erste große Lasertag-Welle vorbei ist, werden die schwächeren Arenen schnell wieder verschwunden sein.

Daher prophezeie ich für alle Tagger eine interessante nahe Zukunft mit abwechslungsreichen Hallen, tollen Events und interessanten Spielmodi. Wir sollten die Zeit nutzen und genießen, denn es gibt viel zu sehen und zu entdecken da draußen!


Ansonsten grüßt Euch mit einem tierischen Muskelkater und einem ungeheuren Schlafdefizit


Euer René

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