Freitag, 1. Mai 2015

Randoms Deutschlandtour 2015 - Tag 1

25. April 2015



Der Schock war zunächst recht groß, als die Randoms erfuhren, dass die Deutsche Meisterschaft im Lasertag vom letzten Aprilwochenende auf das letzte Augustwochenende verschoben wurde. Alle hatten sich auf ein Wochenende voller Lasertagspielen gefreut und sich intensiv darauf vorbereitet. Jetzt sollte man ein wunderbares Wochenende voller Lasertagspielen sausen lassen? Nein! Statt dem Ausflug nach Hamburg in die neueröffnete Halle zog es uns nun in das ganze Land um Lasertag zu spielen. Vor allem wollten wir die großen Lasertag-Deutschland-Arenen in Köln und Darmstadt kennenlernen und neue Spielsysteme in fremden Hallen ausprobieren. Also machten sich einige wackere Lasertagger aus Würzburg zusammen mit zwei Begleitern auf den Weg, um Deutschland unsicher zu machen.

Am frühen Morgen des 25.04.2015 trafen wir uns vor dem Lasertag-Würzburg, um zu unserem ersten Ziel nach Hannover zu fahren. Leider machte uns ein Stau in Kassel einen Strich durch die eng gestrickte Planung, so dass wir gleich unseren ersten Termin verpassten. Leider (oder zum Glück) war überall am Samstag so viel los, dass wir unseren Zeitplan etwas flexibel gestalten mussten. Daher verschoben wir unser Spiel bei Lasertag-Hannover vom frühen Morgen auf den Nachmittag und fuhren kreuz und quer durch die niedersächsische Landeshauptstadt, um die dortigen Arenen auszuprobieren.

Eines vorneweg: Wir wurden von allen Mitarbeitern und Leitern der Arenen freundlich und großherzig empfangen, auch wenn wir als „Hausteam“ eines möglichen Konkurrenten klar erkennbar waren. Alle gaben uns bereitwillig Auskunft über ihr jeweiliges Spielsystem, stellten diese ausgiebig vor und diskutierten mit uns über unsere Erfahrungen. Dafür schon einmal an Alle ein herzliches Dankeschön, denn ihr hattet einen entscheidenden Anteil an unserem gelungenen Team-Ausflug.

Unsere erste Station war das LaserSports in Hannover-Langenhagen. Die Halle darf sich rühmen, als einzige Arena Norddeutschlands das System aus „How I met your mother“ zu benutzen. Eine Lobby mit Salzgebäck auf den Tischen lud uns ein, in Ruhe anzukommen und uns auf das erste Spiel vorzubereiten. So konnten wir frisch gestärkt das erste neue Spielsystem testen. Neu war für uns, dass wir vier Zweierteams in unterschiedlichen Farben bilden durften, die in der 600 Quadratmeter großen Halle frei durch das Gelände mit fest verschraubten Hindernissen streifen konnten. Bisher waren wir nur Team gegen Team oder Jeder gegen jeden gewohnt. Weiterhin war für uns neu, dass es beim Markieren von Gegnern verschiedene Trefferzonen (Phaser, Vorder- und Hinterseite) mit unterschiedlicher Trefferwertung gab. Und als etwas ungewohnte Neuheit war für die Meisten, dass das Markieren von Objekten in der Halle teilweise deutlich höhere Punkte als das Markieren von Mitspielern gab. Ein Trend, für den ich mich nicht begeistern kann. Ach ja, erwähnenswert dürfte noch ein Geschützturm in der Arena sein, mit dem man von außen die Spieler in der Arena markieren konnte – ein sehr witzige Sache.

Im ersten Spiel waren wir unter uns und probierten das neue System bei reichlich Nebel, stimmiger Musik und vielen blinkenden, zu markierenden Objekten aus. Schnell hatten wir das Spielprinzip verinnerlicht und lieferten uns einen standesgemäßen Schlagabtausch. Das Fehlen von Basen führte bei uns zunächst zu der ein oder anderen Irritation, wohin man sich nach einer Markierung zurückziehen soll oder in welche Richtung man sich grundsätzlich orientieren sollte. Aber das kleine Dilemma löste sich schnell von selbst.

Im zweiten Spiel kam noch eine Vierermannschaft aus motivierten Jugendlichen hinzu, die sich mit uns messen wollten. Drei Viererteams kämpften um die Krone, wer am Ende die meisten Objekte markieren konnte. Doch uns machte es vor allem Spaß uns gegenseitig durch die Halle zu jagen. Insgesamt hat uns die Arena in Langenhagen sehr gut gefallen.

Bunt, offen, nett und freundlich sind Adjektive, die zu LaserSports Hannover passen. Wir fühlten uns sofort unter Gleichgesinnten willkommen. Die Lobby ist sehr gemütlich und der Spielmodus selbst macht Spaß. Allerdings, und das hat sich durch unsere Tour wie ein roter Faden gezogen, ist für mich die Objektmarkierung ungewohnt und stellt durch die hohen Punkte beim Markieren oder einem möglichen Buffen der Spieler (durch Schilde, Schnellfeuer, Farbwechsel der Weste, etc.) ein gehöriges Ungleichgewicht dar, welches den fairen Wettkampfcharakter untergräbt. Das Spiel mit mehrere Teams gleichzeitig machte Laune, war aber wegen den fehlenden Basen etwas unstrukturiert. Ansonsten war die atmosphärisch gestaltete Halle mit dem freundlichen Personal top und ich komme gerne wieder, wenn ich mal wieder in Hannover bin.

Die zweite Station unserer Lasertag-Tour war das PlanetLasertag Hannover. Gegenüber der Kleingartenanlage Friedenau an der S-Bahnstation Kabelkamp findet sich die große, neue Taggerhalle. Leider konnten wir hier nur ein Spiel machen, weil die anderen Spiele ausgebucht waren und wir unter dem Zeitdruck litten. Dennoch konnten wir einen kleinen Überblick über das System und die Besonderheiten der Halle gewinnen.

Auffallend bei Planet Lasertag war das Levelsystem, in dem man nach gewissen abgeleisteten Missionen aufsteigen und sich dadurch diverse Boni und Mali freischalten konnte – zum Beispiel kann man in Level 4 als „Reset“ einen Spieler markieren, während er noch deaktiviert ist ...  Inwieweit diese Veränderungen das Balancing zwischen niedrig- und hochlevelligen Spielern durcheinanderbringen, konnten wir in der kurzen Zeit noch nicht beurteilen. „Missiles“ und „Nukes“ für höherlevellige Spieler hört sich schließlich, nüchtern betrachtet, etwas überpowert an. Unser Spiel fand, soweit wir das mitbekommen haben, hauptsächlich zwischen Level-1-Kadetten statt und fühlte sich an, als ob kein Spieler einen entscheidenden, levelbedingten Vorteil gehabt hätte.

Die Einführung durch eine Mitarbeiterin der Arena war recht ausführlich. Die nette, junge Dame ging neben den allgemeinen Spielregeln auch lange auf die Netiquette, wie das Zurückziehen nach einer Markierung oder anderen Fairness-Aspekten, ein. Viele unserer Mitspieler taten das als Selbstverständlich ab, hatten aber ihr eigenes Selbstverständnis von einem fairen Spielablauf.

Auch in dieser Halle konnte man durch das Markieren von Objekten eine hohe Punktzahl erhalten. Dazu gab es als Besonderheit einen Warbot, den man markieren und somit auf seine Seite bringen konnte, der einen Spieler aber auch selbst markieren konnte. Die neuen Westen waren ein Traum, was Zielgenauigkeit und Handling anging und die Halle war insgesamt recht schön gestaltet. Die Sache mit dem Bot brachte für mich aber keinen nennenswerten Mehrwert. Außerdem führte der hohe Wert der zu markierenden Objekte dazu, dass manche Spieler stur von Spot zu Spot liefen, um diese abzufarmen – egal, ob man sie markiert hatte oder vor ihnen stand. Allerdings waren sie damit dankbare Ziele und bescherten den Randoms einen deutlichen Sieg.

Die Arena machte einen professionellen, modernen Eindruck mit hochwertigem Spielgerät und einem ansprechenden Interieur. Die Mitarbeiter wickelten ihre Aufgaben routiniert ab und managten den Besucherandrang. Lediglich das Aufdrängen einer Membercard war recht lästig. Obwohl wir den freundlichen Mann an der Theke darauf hinwiesen, dass wir aus Würzburg kommen, durch Deutschland touren und wahrscheinlich nicht mehr hier spielen werden, wollte er uns trotzdem unbedingt eine Mitgliedschaft andrehen.

Den Abschluss unserer Hannover-Tour machte das Lasertag-Hannover in der Davenstedter Straße. Irgendwie fühlte man sich dort gleich zu Hause. Alles kam einen sehr vertraut vor - die Stimmung in der Lobby, die Musik, die vertrauten Westen und das bekannte Design der Hindernisse. Gerne hinterließen wir einen Gruß im Gästebuch.

Eine Gruppe von Spielern wollte unbedingt gegen uns spielen, auch als wir sie freundlich darauf hinwiesen, dass wir erfahrene Turnierspieler seien. Nach kurzer Zeit hatte sich die Situation geklärt und wir lieferten uns bunt gemischt ein spannendes Match. Durch Hindernisse geteilt fühlt es sich an, als ob die Halle in zwei Bereiche geteilt ist. Trotzdem kann man durch die offene Fensterstruktur jeweils auf den anderen Bereich Einfluss nehmen. Dadurch hatte man verschiedene Möglichkeiten der Spielgestaltung und das Spiel blieb nicht statisch. Durch das Rechargen an den Basen bekam das Spiel auch wieder eine Richtung, an der man sich orientieren konnte. Das zufällige Verstreutsein, wie es sich in den anderen beiden Hallen anfühlte, blieb hier aus.

Dann war Schluss in Hannover und wir traten die Reise nach Köln an, wo wir uns ein Hotel nahmen und von dort aus die Altstadt am Rhein unsicher machten. Doch lange hielten wir es in der Fußgängerzone zwischen den Nachtschwärmern nicht aus, denn wir wollten Lasertag spielen und fuhren direkt weiter zur großen Doppelhalle von Lasertag Köln.

Dort trafen wir eine Horde Mädels eines Junggesellinnenabschieds, die uns baten sie in einem Spiel zu unterstützen. Irgendwie ging es darum, dass sie ein Freigetränk bekämen, wenn sie mit uns ein Spiel gewännen. Als Gentlemen konnten wir natürlich nicht nein sagen und hatten die gute Absicht, die Mädels mit tatkräftiger Unterstützung zum Sieg zu führen. Doch ganz so kam es dann doch nicht, denn nach einem kurzen Intermezzo wurde das Spiel gleich wieder abgebrochen, weil wir nach kürzester Zeit schon deutlich führten. Das Thekenpersonal bat uns, das Ganze doch etwas langsamer anzugehen. Doch trog der Schein. Wir hatten an der deutlichen Führung keinen großen Anteil, denn die Damen waren wie ein Abrisskommando über unsere Gegner hergefallen und wir hatten das Spektakel aus sicherer Entfernung beobachtet. Kurzum – sie hatten sich ihre Freigetränke an diesem Abend redlich verdient.

Schließlich mischten wir komplett durch und spielten noch ein tolles Spiel mit den Mädels und der anderen Gruppe. So konnten wir die große Halle in Ruhe beim ausgeglichenen, sportlichen Wettkampf testen. Vielleicht kommen wir ja im August wieder und können die Erfahrung gut gebrauchen. Im zweiten Spiel testeten wir bei einem gemütlichen „Jeder-gegen-jeden“ die kleinere Halle und fielen danach erschöpft und glücklich in unsere Betten.

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