Spielbericht von der Darmstädter Stadtmeisterschaft 2015
Am 05.07.2015 fand in der Lasertag-Arena Darmstadt die
Stadtmeisterschaft 2015 statt. Namhafte Teams hatten sich angemeldet, um das
Turnier in der größeren der beiden Hallen in der Rheinstraße auszutragen. Neben
den heimischen Teams „Ghosts“, „Mimimis“ und „Ray Tracers“ traten die „LTC
Shadows“ aus Aschaffenburg und die „Watchdogs“ aus Hanau an. Längere Anfahrtstrecken
hatten an dem heißen Sonntagnachmittag die „Randoms“ aus Würzburg und die „BTB“
aus Rosenheim. Ein wunderbarer Trailer bei Facebook hatte zur Meisterschaft eingeladen.
Heiß war es tatsächlich. Das Außenthermometer kratzte an der
40 Grad Marke und in der Halle war es keinen Deut kühler. Zum Glück wurde vom
Veranstalter kostenlos gekühltes Wasser für Alle zur Verfügung gestellt. Am
Eingang grüßte der aufgebaute Swimmingpool der Ghosts. Eine Feuerstelle für das
Barbecue war schon aufgebaut und wartete auf den Grillmeister. Zur Begrüßung
war im Foyer ein Tisch mit den begehrten Trophäen aufgebaut.
Die Ankunft war erneut wie ein „nach Hause kommen“. Viele
Teams und viele Spieler kennen sich mittlerweile; Kameradschaften und
Freundschaften sind entstanden. Es war schön, die ganzen vertrauten Leute
wieder zu sehen. Wenn nicht „nebenbei“
noch ein wichtiges und interessantes Turnier gelaufen wäre, hätte man sich den
ganzen Tag prima unterhalten können.
Das Turnier in Darmstadt wurde endlich wieder bei Twitch auf
dem Lasertag Deutschland – Channel übertragen. Von den beiden Moderatoren
wurden immer wieder Spieler der verschiedenen Teams vor die Kamera geholt, um
die laufenden Spiele zu kommentieren, über Lasertag zu philosophieren oder um
ihre Mannschaften vorzustellen. Auch ich durfte ein Interview geben, was ohne
rhetorische Vorkenntnis ganz schön aufregend ist. Aber das Moderatoren-Team hat
mir das Lampenfieber genommen und so kam ein interessantes Gespräch zustande.
Ich durfte meinen Blog vorstellen und einige wichtige Themen (Verletzungspech
bei den Mannschaften, laufender Rechtsstreit über die Altersfreigabe, usw.) erörtern.
Das Turnier wurde in altbewährter Tradition im bereits
bekannten doppelten KO-System gespielt. Die Verlierermannschaften konnten sich
in einer Loser-Runde bis zum Finale durchspielen. Es gab wieder zwei
Halbzeiten, so dass jede Mannschaft in jedem Spiel beide Seiten der Halle
spielen musste.
Durch Aki wurden zu Beginn des Turniers die Spielregeln
erklärt. Wie bei dem Turnier in Aschaffenburg wurde erneut eindringlich
gewarnt, die Regeln – insbesondere die Rückzugsregeln – zu missachten, da sonst
deutliche Punktabzüge zu erwarten waren.
Kurz vor dem Turnier wurde die ursprüngliche
Mannschaftsstärke von acht Spielern auf sieben reduziert. Auf Grund der Hallengröße
mussten sich markierte Spieler in der eigenen Hälfte zwei Hindernisse
zurückziehen, was leider nicht jeder Spieler hinbekam. Zu leicht verlor der ein
oder andere auf der 910 Quadratmeter großen Spielfläche die Orientierung.
Ferner standen vor jeder Basis drei besonders markierte Hindernisse,
von denen aus man sich nicht mehr zurückziehen brauchte, was völlig neue
taktische Konstellationen zuließ. Denn nun konnte man hinter diesen
Hindernissen campen und offensiv ausgerichtete Mannschaften auflaufen lassen.
Das Team „Mimimi“ erhielt ein Freilos. In der ersten Runde
schlugen die Ghosts die Shadows mit 542 zu -66 und die Watchdogs die Randoms
mit 303 zu 197. Die heimischen Ray Tracers sorgten für ein erstes Ausrufezeichen,
als sie die Rosenheimer BTBs mit 473 zu 111 in die Trostrunde schickten, welche
nicht nur die Rosenheimer Stadtliga sondern auch das Turnier in Frankfurt
gewonnen haben.
Die erste Runde war von vielen Strafpunkten geprägt. Einige
Teams hatten es noch nicht verinnerlicht, sich nach Markierungen konsequent in
Richtung der eigenen Basis zurückzuziehen. Ob es der Spielweise, dem fehlenden
Bewusstsein oder der Unkenntnis der weitläufigen Halle geschuldet war, kann von
mir nicht beurteilt werden. Aber einige Spieler äußerten sich, dass sie sich auf
Anhieb in der Arena mit dem Oktagon in der Mitte nicht zurechtfanden.
Tatsächlich gab es in Darmstadt wesentlich häufiger Strafpunkte als bei dem
vorherigen Turnier in Aschaffenburg und diese waren teils spielentscheidend.
Und dann war es auch schon vorbei mit den Würzburger
Titelträumen. Das erste Spiel der Trostrunde war eine Wiederholung des Finales
von Frankfurt vor einigen Wochen, was schon einiges über die Qualität der
Turniermannschaften aussagt, wenn das Feld so eng ist, dass die Finalisten das
erste Ausscheidungsmatch austragen. Auch an dem heißen Julisonntag fanden die
Randoms kein passendes Rezept gegen die „BTB“ aus Rosenheim und wurden mit 513
zu 93 in ihre unterfränkische Heimat geschickt.
Es war bezeichnend, dass bereits in der zweiten Runde drei
von vier Teams aus Darmstadt standen. Und auch den Watchdogs ist die Halle
nicht unbekannt. Doch der vermeintliche Heimvorteil spielte den Ray Tracers in
die Karten. Sie schickten die Hanauer Watchdogs mit 516 zu 50 in die Trost-Runde.
Der Aschaffenburg-Sieger hatte gegen das defensiv ausgerichtete Team wenig zu
bieten. Das Spiel zwischen den Ghosts und den Mimimis endete 315 zu 83. Auch
bei diesem Turnier war die enge Verzahnung beider Teams wieder ersichtlich, so
spielten zwei offensive Stammspieler der Ghosts im Team Mimimi.
In der Loser-Runde trumpften die Watchdogs wieder auf und
schickten die Shadows mit 652 zu 108 zurück an den Untermain. Auch die Mimimis
spielten ihre Stärken in der eigenen Halle aus und ließen mit 713 zu 113 die
Rosenheimer ihre lange Heimfahrt nach Südbayern antreten. Die Strategen aus
Rosenheim mussten sich dem eingespielten hessischen Team geschlagen geben.
Im Halbfinale trafen die Ghosts auf die Ray Tracers und
spielten hier ihre ganze Erfahrung aus. Mit 457 zu 175 erreichten sie souverän
das Finale und konnten der Hitze im Pool vor der Halle trotzen und sich bei
kühlen Getränken eine Verschnaufpause gönnen um Kraft für das kräftezehrende Endspiel
zu tanken.
In der Loser-Runde kämpften die Watchdogs tapfer gegen die
Mimimis, mussten sich aber schließlich mit 482 zu 834 geschlagen geben.
Anschließend trafen die Mimimis auf die Ray Tracers. Zwar standen am Ende die
Ray Tracers nach Punkten als Sieger da, aber nach Abzug diverser Strafpunkte mussten
sie sich den Mimimis geschlagen geben.
Im Finale trafen erneut die Mimimis und die Ghosts
aufeinander. In der noch gut gefüllten Lobby fieberten alle verbliebenen Teams
und Spieler mit, feuerten ihre Mannschaften an und brachten die eh schon heiße
Arena zum Überkochen. Am Ende gewannen die Ghosts mit 468 zu 276 und konnten
den Pokal in Form eines Lasertag-Phasers triumphierend in die Luft recken.
Das Ergebnis am Ende:
7. Platz: Randoms aus Würzburg
6. Platz: Shadows aus Aschaffenburg
5. Platz: BTB aus Rosenheim
4. Platz: Watch Dogs aus Hanau
3. Platz: Ray Tracers aus Darmstadt
2. Platz: Mimimis aus Darmstadt
1. Platz: Ghost aus Darmstadt
6. Platz: Shadows aus Aschaffenburg
5. Platz: BTB aus Rosenheim
4. Platz: Watch Dogs aus Hanau
3. Platz: Ray Tracers aus Darmstadt
2. Platz: Mimimis aus Darmstadt
1. Platz: Ghost aus Darmstadt
Meine Glückwünsche gehen nach Darmstadt an die drei
erstplatzierten Mannschaften. Durch Taktik, Durchhaltevermögen und einer
außergewöhnlichen Trainingsleistung beherrschten diese Teams die
großen Halle.
Meine Glückwünsche gehen aber auch an die Folgeplatzierten,
die in der Julihitze tapfer, aber diesmal erfolglos gefightet haben. Das
Turnier bestand aus lauter erfahrenen Turniermannschaften, die mittlerweile
alle die Möglichkeiten besitzen, bei entsprechenden Konstellationen eine
Meisterschaft mit nach Hause zu nehmen. Gerade bei diesem Turnier hat man das
fantastische Niveau aller Mannschaften deutlich spüren können.
Deutlich wurde bei diesem Turnier wie in Aschaffenburg, dass
das Einhalten der Spielregeln über Sieg und Niederlage entscheidet. Ein Manko
empfand ich aber, dass man sich nicht mehr zurückziehen musste, wenn man hinter
dem letzten Hindernis markiert wurde.
Das machte das Spiel statischer und nahm die Dynamik wie in den Hallen von
Würzburg oder Hanau.
Ansonsten war das Turnier ein tolles Erlebnis. Es war super
organisiert. Die Atmosphäre war spitze. Und ich habe den Pokal als ältester
Spieler gewonnen … langsam fühle ich mich alt.
Euer René
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