Donnerstag, 4. Februar 2016

4. Spieltag der German Lasertag League in Frankfurt am Main / Ost



Am 24.01.2016 blickte die deutsche Lasertag-Szene nach Frankfurt am Main, wo in der Henschelstraße 26 der 4. Spieltag der German Lasertag League ausgetragen wurde. Die Liga weckt mittlerweile bei vielen Lasertaggern, egal ob Halbprofi-, Hobby- oder Gelegenheitsspielern ein großes Interesse. Häufig trifft man in den Arenen auf Leute, die auf die ausgehängten Tabellen blicken und diskutieren, wie „ihre“ Mannschaft am letzten Spieltag abgeschnitten hatte.

14 Mannschaften waren diesmal in der Hessenmetropole am Start. Da kein Team in der GLL debütierte, verzichte ich darauf auf die einzelnen Teams näher einzugehen. Die Scorpions versorgten als Hausherren die Turnierteilnehmer mit Kaffee, Kuchen und Muffins. Ihr Sponsor hatte sogar einen Stand im Eingangsbereich aufgestellt.

Das Moderatorenteam Thorsten und Robert führten im Stream bei Twitch souverän durch die Veranstaltung. Den Moderatoren half ein 3-D-Modell der Arena, auf welche sie zugreifen konnten, um neuralgische Punkte in der Halle und Taktiken zu erläutern. Spieler wurden interviewet und das Geschehen während den Spielen anschaulich näher gebracht. Die Kameras waren auf die Hallenmitte ausgerichtet und bescherten den Zuschauern in der Lobby und zu Hause in guter Qualität einen direkten Blick auf den Spielablauf.

Gespielt wurde in drei Gruppen à 5 Teams. Die Gruppenersten qualifizierten sich automatisch für die Halbfinalrunde. Die Gruppenzweiten spielten unter sich den vierten Halbfinalplatz aus – wie schon beim 2. GLL-Spieltag in Mainz. Da „Beamforce Two“ aus Rosenheim kurzfristig absagen musste, wurde das Team als Wildcard in eine Gruppe gelost. Die „virtuellen“ Spiele gegen sie gewann deren Gegner automatisch und erhielt als Score den Punktedurchschnitt aus den anderen Spielen, die sie in der Gruppenphase absolviert haben.

Die Halle wurde für das Turnier extra umgestellt. Die grüne Basis zog von ihrem erhöhten Platz auf der Rampe in die Ecke auf der anderen Seite um. In der Hallenmitte gruppierten sich niedrige Kreuze, die übrigen Hindernisse wurden nach dem Zufallsprinzip in der Arena verteilt Die Mittellinie war auf dem Boden gut sichtbar aufgeklebt, allerdings so verlaufend, dass zwei Schlüsselhindernisse knapp neben der Bodenmarkierung auf der grünen Hallenseite standen. Das lockte einige Teams auf der roten Seite beim Rechargerun und brachte ihnen saftige 100 Strafpunkte für das Überschreiten der Mittellinie als inaktiven Raumgewinn ein. Schmerzhaft, wenn man nicht aufpasste und in diese Falle tappte!

Der Mittelbereich war die Zone, die grundsätzlich taktisch am Wichtigsten war. War die Mitte erst einmal  verloren und man als Team zurückgedrängt, wurde es ganz schwer, die Ordnung wieder herzustellen, sich zu organisieren und die Mitte erneut einzunehmen. Der Aufbau der Hindernisse lud zum Snappen, also zum kurzen Reißen des Phasers an einem Hindernis vorbei, in den verschiedensten Variationen ein. Die Kunst bestand in Frankfurt darin, die mittlerweile in allen Teams geschulten Snapper aus ihren Positionen herauszubekommen.

Manche Mannschaften ließen sich etwas einfallen und vercampten sich in der ehemaligen grünen Basis, was zu der ein oder anderen Überraschung führte. Allerdings fehlte manchen angehenden Defensivkünstlern die Geduld, so eine Strategie über eine ganze Spielzeit hinweg einzuhalten. Dann wurde in den gegnerischen Angriff hereingerannt und der kostbare Vorsprung unrühmlich verzockt.

Eine weitere Besonderheit der Halle war, dass man Hallendecke und Wände zum Markieren über Bande nutzen konnte. So konnten manch gute Positionen entschärft und Spieler aus vermeintlich sicheren Spots vertrieben werden. Einige Mannschaften hatten sich auf diese Möglichkeiten vorbereitet und intensiv trainiert, wohin sie markieren mussten, um einen Spieler hinter bestimmten Deckungen herauszuholen. Doch erfolgten die Hits nicht immer nach ausgefeilten mathematischen Berechnungen, sondern oft nach dem Zufallsprinzip.

Insgesamt hatten die Mannschaften ihre Hausaufgaben erledigt. Schon kurz nach dem GLL-Turnier in Aschaffenburg bemerkte man die Buchungen der Liga-Teams am Wochenende und an den „All you can tag“-Tagen in der Lasertag Arena Frankfurt-Ost. Das ist ein Indikator, wie intensiv mittlerweile viele Teams für einen guten Ligaplatz trainieren, sich auf die Spieltage vorbereiten und wie ernst sie die German Lasertag League nehmen. Die Mannschaften haben ihre spielerischen Möglichkeiten erweitert, neue, flexible Taktiken eingeschult und noch mehr Wert auf körperliche Leistung und Fitness gelegt. Wer Lasertag als Sportart erfahren möchte, sollte einmal mit einem GLL-Team trainieren.

Nach Aki Hansteins Turniereröffnung mit Bekanntgabe der Regeln, Neuigkeiten und Hallenbesonderheiten, insbesondere bei den Rückzugsregeln, folgte die Gruppenauslosung. Tricky von Mimimi aus Mainz fungierte dabei als Glücksfee und zog folgende Gruppen aus dem Lostopf:

Gruppe A

Stigmata
Beamforce Two (Freilos)
Ray Tracers
Shadows
Watchdogs

Gruppe B

Bad Tag Bro´s
Mimimi
The Most Wanted Targets
Scorpions
Laserpandas

Gruppe C

Ghost
Randoms
Bananas
Red Arrows
Beamforce One

Alle drei Gruppen hatten ihren ganz besonderen Reiz. Nach dem letzten GLL-Spieltag in Aschaffenburg war es kaum noch möglich, eine sichere Prognose abzugeben. Zwar gab es auch diesmal wieder Favoriten, doch öffneten die Konstellationen in den einzelnen Gruppen Tür und Tor für Überraschungen.

In Gruppe A galten die Watchdogs als Gruppensieger. Doch war die Frage, ob sich die Ray Tracers oder die Shadows für das Qualifying durchsetzen konnten. In Gruppe B trafen die neueren Ligateams aufeinander und hatten die Chance, für die Tabelle Score aufzuholen. In Gruppe C war zunächst kein klarer Favorit erkennbar. Sowohl die Teams aus Rosenheim als auch aus dem Rhein-Main-Gebiet haben bewiesen, dass sie Lasertag spielen und an guten Tagen aus der Gruppe jeden schlagen können. Spannung war also geboten.

Bei dem ersten Spiel in Gruppe A handelte es sich gleich um ein Jokerspiel für die Watchdogs. Aus dem später errechneten Scorequotienten resultierte das Endergebnis 490 zu 0 für die Hanauer.

Somit kam es gleich im ersten Spiel des Turniers zur Begegnung zwischen den Topfavoriten Bad Tag Bro´s aus Rosenheim und Mimimi aus Mainz. Die Mainzer hatten in den letzten Wochen viel Trainingserfahrung in der Halle gesammelt und kannten alle Laufwege und Snapppositionen. BTB hatte diesen Vorteil nicht, ist jedoch ein Meister darin, eine Halle auszulesen, das Spiel zu antizipieren und strategisch kompakt zu agieren. Als Gewinner der Stadtmeisterschaft 2015 hatten sie schon bewiesen, dass sie mit der Frankfurter Arena bestens umgehen können. Erst nach dreieinhalb Minuten konnte man im Stream das Spiel mit Punktestand verfolgen. Es stand zweieinhalb Minuten vor der Halbzeitpause 121 zu 65 für die Rosenheimer. Das Spiel konzentrierte sich auf den Bereich der mittleren Kleinhindernisse. Immer wieder sah man BTB-Spieler zu den Hindernissen chargen. Mimimi-Spieler versuchten zentral zu rushen, wurden aber durch die gut platzierten und perfekt kommunizierenden Südbayern am Durchbrechen gehindert. Allerdings wurde das drängende Spiel der Mainzer belohnt und zur Halbzeitpause führte BTB nur knapp mit 198 zu 182. Die besten Spieler waren Plato für BTB und Flitzer für Mimimi. In der zweiten Hälfte gelang es BTB ihre Ordnung zu wahren, sich auf die Spielweise von Mimimi einzustellen und stetig die Führung auszubauen. P.G. und Plato als Schlüsselspieler waren die Garanten für den am Ende klaren 501 zu 285 Sieg.

Im ersten Spiel der Gruppe C kam es zu der heiß erwarteten Begegnung zwischen Ghost und den Bananas. In Würzburg gelang den Rosenheimern ein Überraschungssieg, der bei den Darmstädter Stimmungsmachern noch immer tief saß.  Es war also Zeit für eine Revanche. Diesmal war der Turniersieger aus Aschaffenburg gewappnet und hatte die Halle in unzähligen Trainingsspielen auswendig gelernt. Allerdings verhinderte das nicht, dass sie in der ersten Halbzeit 100 Strafpunkte kassierten. Nach einer kurzen Führung der Rosenheimer nahmen die Ghosts das Szepter in die Hand und gaben es nicht wieder her. Am Ende gewannen sie gegen die Rosenheimer Geheimfavoriten nach Abzug aller Strafpunkte klar mit 387 zu 43.

Etwas Verwirrung gab es für die Zuschauer bei dem Spiel zwischen den Ray Tracers und Shadows. Zunächst sah es auf Grund der Punkte so aus, als ob die Darmstädter mit ihren besonderen Snapper-Skills das offensive Team aus Aschaffenburg gnadenlos zerstören würden. Als Halbzeitergebnis wurde 254 zu -22 eingeblendet, was für die Shadows ein Debakel bedeutet hätte. Doch verbal wurde von den Moderatoren das Ergebnis zur Halbzeit mit 254 zu 156 für die Darmstädter korrigiert. Zwar lagen die Shadows immer noch zurück, doch war der Abstand nicht mehr unüberbrückbar groß. Auch in der zweiten Halbzeit machte die Technik Moderatoren und Zuschauern einen Strich durch die Rechnung. Am Ende stand es 526 zu 286 für die Ray Tracers und ich denke, dass das Ergebnis seine Richtigkeit hat.

Mit der Partie der Most Wanted Targets aus Köln und dem Hausteam standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die in der GLL noch kein Spiel gewonnen hatten. Direkt nach dem Start kam es zu einem Snap-Duell an der Mittellinie. Obwohl die Scorpions ihre Markierungsflächen an den Westen noch zu stark zeigten, lagen sie nach kurzer Zeit sogar in Führung. Doch nach dem 30 zu 30 Ausgleich bekamen die Kölner einen Lauf und zogen mit über 160 Punkten davon. Dazu kam, dass die Frankfurter wegen „inaktivem Raumgewinn“ – also dem Chargen über die Mittellinie mit inaktiver Weste 100 Strafpunkte kassierten. Das Spiel entwickelte sich für die Hausherren zu einem Disaster, Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff bewiesen sie Moral und kämpften sich Punkt für Punkt zurück. Zur Halbzeit stand es ohne Abzug der Strafpunkte 155 zu 99 für die Kölner. Beste Spieler waren für MWT Ace und für die Scorpions Sawon. Die zweite Hälfte änderte sich von Spielverlauf komplett. MWT zogen sich zurück und ließen die Scorpions kommen. Durch geschicktes Positionieren konterten sie die Versuche der Frankfurter, den Rückstand aufzuholen, und hielten sie geschickt auf Abstand. Die Strategie ging auf und am Ende gewannen die Kölner mit 246 zu 32 ihr erstes GLL-Spiel.

Zu einem ewigen Duell in der GLL kam es zwischen den Randoms und Beamforce One. Die Mannschaften trafen bei jedem Turnier aufeinander. Beide Teams waren verletzungsgeschwächt, nahmen sich aber vor, sich dies nicht anmerken zu lassen. Etwas schelmisch wurden die Würzburger nach ihrem Taktikkniff gegen BTB in Aschaffenburg von den Moderatoren als „Erfinder der defensiven Taktik – Master of Defense“ tituliert. Beamforce One wollte es wissen und versuchte immer wieder, in der Halle mit Raumgewinn zu punkten. Die Würzburger hielten dagegen und ließen die Rosenheimer geschickt in die Snapperspots hineinlaufen. Zur Halbzeit stand es 148 zu 52 für die Franken. Beste Spieler waren BadTaste für Beamforce One und Stefan für die Randoms. Wer nun erwartet hatte, dass es in der zweiten Halbzeit punktearm und defensiv zugeht, hatte sich getäuscht. Beamforce One wollte zeigen, was sie können. Den Randoms war klar, dass sie dieses Spiel hoch gewinnen sollten, um Score für die Tabelle zu machen. Wer wusste schon, wie am Ende die Konstellation zwischen den Teams sein würde. Die Würzburger konnten einige Schwachstellen im Rosenheimer Deckungsspiel ausmachen und nutzten diese aus. Außerdem ließen sie hinten nichts anbrennen und konnten so ihren Vorsprung immer weiter ausbauen. Am Ende gewannen sie durch eine kompakte Teamleistung mit 472 zu -8.

Eine klare Sache wurde das Spiel zwischen den Watchdogs und Stigmata. In der ersten Halbzeit zerlegten Cataracs mit 153 und Dobermann mit 160 Punkten die Aschaffenburger nach allen Regeln der Kunst. Der Halbzeitstand von 361 zu -15 war da schon eine recht deutliche Ansage. Trotz 25 Strafpunkten gegen die Hanauer ging das Punktesammeln in der zweiten Halbzeit munter weiter. Diesmal waren die Spieler mit dem meisten Score etwas breiter aufgestellt, was aber zeigt, dass die Hanauer nicht nur auf einer Schlüsselposition Punkte machen. Der Sieg dieses fairen Spiels fiel mit 751 zu -72 am Ende hart aber verdient aus.

Wenn man meinte, dass Mimimi im zweiten Vorrundenspiel nach der Auftaktniederlage schon mit dem Rücken zur Wand stand, hatte sich geirrt. Die Laser Pandas aus Hannover waren das ideale Team, um sich wieder aufzubauen. Die alten Hasen des Lasertag-Sports langten gegen die Newcomer (wenn man das noch schreiben darf) tief in die Trickkiste und filetierten die Niedersachsen nach allen Regeln der Kunst. Ihre Snapper konnte Mimimi in der gegnerischen Hälfte platzieren. Sobald es den Pandas gelang, diese zurückzudrängen, holte ein Runner die Pandas sofort wieder aus der Position. Andi konnte mit 112 Punkten und Kugelblitz mit 118 Punkten die 383 zu 71 Führung zur Halbzeitpause zementieren. Zum Schluss hatten sich die Hannoveraner etwas gefangen und den Abstand verkürzt. In der zweiten Halbzeit schaltete Mimimi einen Gang zurück und ließ die Pandas kommen. Das Sturmgewitter ebbte etwas ab und man sah nur noch gelegentlich Wahlmainzer durch die rote Spielfeldseite flitzen. Dementsprechend schöpften die Hannoveraner wieder etwas Mut. 100 Strafpunkte wegen „inaktivem Raumgewinn“ besiegelten die Niederlage der Pandas. Am Ende gewann Mimimi ungefährdet mit 553 zu 269.

Im Rosenheimer Duell zwischen den Bananas und den Red Arrows ging es darum, wer in Gruppe C eine Chance auf den Halbfinaleinzug wahren durfte. Beide Teams kämpfen in der Rosenheimer Liga um den zweiten Platz.  Dort konnten sich die Bananas behaupten. Auch in der ersten Halbzeit sah es so aus, als ob die Bananas einen Durchmarsch machen könnten. Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff hielten sie die Red Arrows im Minusscore. Erst zum Schluss hin wurde der Punktestand positiv. Mit 83 Punkten war Doc Django von den Bananas der beste Spieler. 223 zu 23 führte seine Mannschaft zum Westenwechsel. In der zweiten Halbzeit kamen die Red Arrows dann besser ins Spiel. Zwar konnten sie die Bananas nicht mehr einholen, doch ließen sie ihre heimischen Konkurrenten auch nicht davonziehen. Am Ende stand es 341 zu 189 für die Bananas.

Ein virtuelles Spiel gab es für die Shadows. Sie gewannen die Partie gegen Beamforce Two mit 222 zu 0.

Das Spiel BTB gegen Scorpions war von Anfang an klar, oder? Der Tabellenerste der Liga gegen das Schlusslicht. Aber wenn man nichts zu verlieren hat, kann man ganz ungeniert drauflosspielen. Angst vor großen Namen brauchte man als Underdog nicht zu haben. So spielten die Scorpions in eigener Halle forsch drauflos und zwangen die Rosenheimer Favoriten in die Defensive. Mit einem konstanten Spiel an der Mittellinie führten die Frankfurter teils mit über hundert Punkten, bis die Rosenheimer ihre Ordnung fanden. Zur Mitte der ersten Hälfte konnte BTB ausgleichen und man meinte, dass sie jetzt den Spieß umdrehen und ihre Gegner in die Schranken weißen würde. Aber wieder weit gefehlt. Die Scorpions konnten den Run abwehren und gingen erneut in Führung. So stand es nach spannenden sechs Minuten 157 zu 117 für die Hessen, an deren Erfolg Sewon mit 75 Punkten einen großen Anteil hatte. Nach dem Seitenwechsel besannen sich die Rosenheimer doch noch auf die alten Tugenden. Schnell war die Mitte eingenommen und das Kartenhaus der Frankfurter Spielkunst fiel in sich zusammen. Sah man zu Beginn noch einige grüne hessische Spieler in der Mitte rushen, was übrigens ein sehr grober Fehler gegen das südbayerische Bollwerk ist, dominierte BTB bis zum Ende die Halbzeit. Der Team-Captain P.G. mit 134 und Plato mit 160 Punkten legten das Fundament für die zum Schluss doch recht klare Führung von 521 zu 97.

Ghost wollte gegen Beamforce One die Führungsrolle in der Gruppe C klarmachen. Vom mitgereisten Fanclub der Darmstädter wurde das „Kartenspiel“ mit den Würzburger Randoms unterbrochen, um die eigene Mannschaft lauthals anzufeuern. Die Anfeuerduelle mit den Rosenheimer Teams wurden klar gewonnen. Jeder volle Hunderter im Score wurde laut bejubelt. Am Ende stand es trotz einiger Strafpunkte deutlich 549 zu 126 für die Darmstädter.

Die Ray Tracers hatten heute in der Gruppenphase einen Run. Sie hatten die Halle gut studiert und sich die Möglichkeiten des Bandemarkierens zu nutze machen wollen. Gegen Stigmata gelang ihnen ein guter Start und sie drängten die Aschaffenburger über die Hälfte zurück. Die anfänglichen Versuche, die Mittelhindernisse zurückzugewinnen, wurden konsequent abgewehrt. Im Spiel der Darmstädter war viel Bewegung und man spürte den Drang in die gegnerische Hälfte zu gelangen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kam das Team unter Team-Captain Saphra wieder etwas zurück ins Spiel. Ihren 98 Punkten dürfte es auch zu verdanken sein, dass die Darmstädter zum Seitenwechsel lediglich mit 180 zu 148 führten. In der zweiten Hälfte setzten die Ray Tracers ihr aktives Spiel mit Raumgewinn, Raumhalten und schnellem Einnehmen freigewordener Positionen fort. Stigmata blieb nicht mehr der Hauch einer Chance. Es gelang ihnen in keiner Weise, zu den mittleren Hindernissen vorzustoßen. Daher stand es auch am Ende verdient  495 zu 119 für die Darmstädter.

Das nächste Match in Gruppe B bestritten The Most Wanted Targets und die LaserPandas. Die Hannoveraner zogen auf der roten Seite eine relativ lockere und offensive Spielweise durch und führten zur Halbzeit souverän mit 310 zu 38. Wuddy war mit 86 Punkten bester Spieler auf dem Platz. In der zweiten Halbzeit drehten MWT das komplette Spiel. Die LaserPandas verloren ihren Mut und Spielfreude. Der schnelle Positionsgewinn aus der ersten Hälfte kam völlig zum Erliegen. Leichte Geplänkel an der Mittellinie gingen zu leicht verloren. Schon in der Mitte der zweiten Hälfte hatten die Kölner das Spiel ausgeglichen. Mit Ace und Wollow hatten zwei Rheinländer einen unglaublichen Lauf und führten ihre Mannschaft zu einem klaren  439 zu 191 Sieg.

Im nächsten Spiel traten die Randoms gegen Red Arrows an. Von Anfang an hatten die Würzburger auf der grünen Seite die Oberhand und bauten taktisch stabil ihre Führung aus. Die Mitte wurde konsequent gehalten, auf der Seite der ehemaligen grünen Basis gelang es Matze in der ersten Halbzeit 125 Punkte zu machen. Auf der anderen Seite kam es zu keinen gravierenderen Vorstößen auf beiden Seiten. Zur Halbzeit lagen die Franken mit 276 zu -44 deutlich in Führung. In der zweiten Halbzeit schafften es die Rosenheimer, ihre Würzburger Gegner aus dem Konzept zu bringen und mit geschickten Vorstößen im Zentrum die Mittellinie komplett zu überrennen. 25 Strafpunkte wegen mangelhaftem Zurückziehen schwächte die fränkische Moral noch weiter. Das Würzburger Team fand in der Defensive an der eigenen Basis zu ihrer Ordnung zurück und wehrte das unermüdliche Anrennen der Red Arrows ab. Diese versuchten mit allen Mitteln das Bollwerk zu sprengen, konnten den Rückstand aber nicht mehr aufholen. Am Ende stand es 333 zu 118 für die Randoms.

Mit Watchdogs und Shadows trafen zwei Mannschaften aufeinander, die schon lange im Turniermodus spielen und dabei viel Erfahrung gesammelt haben. Die Aschaffenburger konnten in einem Bewegungsreichen Spiel die Hanauer überraschen und nach kurzer Zeit in den Rückstand drängen. Aber nach nicht ganz drei Minuten Spielzeit gelang den Watchdogs der Ausgleich. Die Hanauer bauten Punkt um Punkt ihren Vorsprung aus. 297 zu 65 stand es zur Seitenwechsel. Cataracs hatte 87 Punkte zur Führung beigetragen. In der zweiten Halbzeit konnten die Aschaffenburger dem überlegenen Spiel der Favoriten nichts mehr entgegen setzen. So stand es am Ende 596 zu 196 für die Hanauer.

Mimimi und Scorpions kannten die Halle wie ihre Westentaschen. Doch wies Mimimi durch ihre lange Turniergeschichte die nötige Erfahrung und Abgebrühtheit auf, um den Hausherren nicht den Hauch einer Chance zu lassen. Schnell hatten die Mainzer den zentralen Spot erobert und ließen den Scorpions nicht mehr die Mittellinie überqueren. Rushes der Frankfurter wollten einfach nicht gelingen. Im Gegenzug räumten die roten Runner immer wieder das Feld von hinten auf. 231 zu 63 war zur Halbzeitpause der Mühen Lohn. In der zweiten Hälfte setzten die Mainzer ihren Siegeszug fort. Zu oft sah man die Frankfurter zu offen an ihren Hindernisse stehen, was gnadenlos mit Markierungen bestraft wurde. Mimimi  konnte Scorpions ihr Spiel aufzwingen und gewann ungefährdet mit 438 zu 86.

Bananas trafen auf Beamforce One. Beide Teams kennen sich aus Rosenheim. Die eine Mannschaft ist dort sehr erfolgreich, die andere dagegen läuft sowohl zu Hause als auch in der GLL ihrer Form hinterher. So lagen die Bananas auch erwartungsgemäß zu Beginn der ersten Halbzeit in Führung, als etwa zur Hälfte Beamforce One das Spiel drehen konnte. Ihnen gelang es die niedrigen Hindernisse in der roten Hälfte zu erobern und diese eine Zeit lang zu halten. Die Bananas brauchten einige Zeit, um ihre Ordnung wieder herzustellen. 135 zu 79 lag Beamforce One dank den 89 Punkten von Teamcaptain Unreality In Führung. Spannend wurde es in der zweiten Halbzeit, die Führung wechselte hin und her. Immer wieder wurde ein Gleichstand angezeigt. Zum Schluss hin gingen die Bananas in Führung. Man merkte, dass sie diese nicht mehr hergeben und Beamforce One nicht unnötig Punkte lassen wollte. Mit einer Markierung Unterschied gewannen die Bananas 221 zu 213. Caro war mit 68 Punkten Spitzenreiterin der zweiten Hälfte.

Wenn man nach Statistiken und Tabellenstände gehen würde, wäre die Partie zwischen den Shadows und Stigmata eine klare Sache gewesen. Doch traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, und prognostiziere keine Spiele, wenn du bei der GLL zuschaust. Stigmata knackten die Taktik der Shadows in der ersten Hälfte perfekt und konterten die offensivstarken Hallenkollegen vom Untermain sauber aus. 107 Punkte machte alleine Schmako und auch die übrigen Spieler waren fleißig. 308 zu 18 lagen sie zur Halbzeit in Führung. Eine kleine Sensation lag in der Luft. Doch so furios die erste Hälfte gespielt wurde, so gnadenlos ging Stigmata in der zweiten Hälfte unter. Punkt und Punkt kämpften sich die Shadows zurück ins Spiel, Punkt um Punkt demoralisierten sie ihre Gegner. In der letzten Minute gelang es Stigmata sich dagegen zu stemmen und die Aufholjagd auszubremsen. Aber nur kurz, denn die Shadows drehten noch einmal auf. Die Treue zu einer funktionierenden Taktik kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Das hat Stigmata in diesem Spiel gelernt. Nach so einer Hälfte noch mit 308 zu 402 zu verlieren ist ärgerlich.

Bei dem Spiel Scorpions gegen Laserpandas ging es in Gruppe B eher um die hinteren Plätze. Dennoch wurde die Partie mit viel Herzblut und Leidenschaft gespielt. Für die Scorpions war es die letzte Chance auf den ersten GLL-Spielgewinn in der eigenen Halle. Dennoch lief es in der ersten Halbzeit nicht so gut. Wuddy von den Hannoveranern machte alleine 91 Punkte und garantierte die 203 zu 147 – Halbzeitführung. Doch die Scorpions hatten den Willen, das Spiel zu gewinnen. Sie kämpften sich bis zur Hälfte der zweiten Halbzeit heran, hielten den Gegenmaßnahmen der Pandas stand und gingen schließlich in Führung. Davonziehen konnten sie aber nicht, denn auch die Laserpandas wollten das Spiel nicht verloren geben. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie bei einem vergeigten Rechargerun über die Mittellinie – mal wieder auf roter Seite – 100 Strafpunkte einfuhren. Die Scorpions hätten trotzdem gewonnen, aber so las es sich weniger knapp mit einem Endstand von 385 zu 229 für die Hausherren, die sich riesig über ihren ersten Sieg freuten.

Mit Red Arrows gegen Beamforce One kam es zum nächsten Rosenheimer  Duell in Gruppe C. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, ließen den jeweils Anderen nicht davonziehen, konnten sich aber selbst nicht absetzen. Häufige Gleichstände und ein häufiger Führungswechsel charakterisierten das Spiel. Zur Halbzeit stand es 164 zu 180 für die Red Arrows, die in letzter Sekunde das Ruder herumreißen konnten. Interessant war, dass es auf beiden Seiten jeweils drei Highscorer und drei Spieler mit deutlich weniger Punkten gab. In der zweiten Hälfte konnten sich die Red Arrows langsam absetzen. Sie hielten in der Halle die zentrale Position und ließen die Spieler von Beamforce One nicht mehr vorrücken. Am Ende gewannen die Red Arrows mit 392 zu 280.

Die Ray Tracers gewannen ihr virtuelles Spiel gegen Beamforce Two mit 287 zu 0.

BTB zerlegten die Most Wanted Targets nach allen Regeln der Kunst. Nach den beiden Siegen gegen Laserpandas und Scorpions machten sich die Kölner Hoffnungen auf den Einzug in das Halbfinale. Doch ein 216 zu -8 Halbzeitstand und ein 513 zu -55 im Finish holten die Rheinländer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Teamcaptain der BTB, P.G., hatte in der zweiten Hälfte mit 125 Punkten der Partie seinen Stempel aufgedrückt.

In Gruppe C trafen sich Ghost und Randoms. Ghost drückte auf der roten Seite und kontrollierte schnell die Mittellinie. Den Würzburgern gelang es nicht, die Darmstädter zurückzudrängen oder aus dem Konzept zu bringen. Daher lagen zur Halbzeit auch die Hessen mit 222 zu 78 in Führung. In der zweiten Hälfte versuchten die Würzburger dagegen zu halten, schafften es aber nicht den Rückstand aufzuholen.  412 zu 220 gewannen die Darmstädter, sicherten sich den Sieg in Gruppe C und vermieden das anstrengende Qualifying.

Auch Stigmata gelang es im virtuellen Spiel gegen Beamforce Two 89 Punkte auf ihr Konto zu verbuchen.

Das Spiel der BTB gegen LaserPandas zeigt erneut eine Machtdemonstration des Titelfavoriten gegen ein neuere Turniermannschaft. 329 zu 1 stand es zum Westenwechsel mit einer 112 Punkteleistung von Gabi von BTB. 614 zu 12 mit einem kompakten Scoreschnitt im Team war der verdiente Endstand für die Rosenheimer.

Bei dem Spiel zwischen Ghost und den Red Arrows hofften die Rosenheimer noch, die Gruppe C soweit durcheinander wirbeln zu können, dass ihnen eine gute Leistung vielleicht doch noch die Türe zum Qualifying offenstehen könnte. Dementsprechend forsch starteten sie in das Spiel und schenkten den Darmstädtern nichts.  Nach drei Minuten herrschte Gleichstand und es war ein reges Treiben vor den Kameras um die Mittelhindernisse. Etwa eine Minute später übernahmen die Ghosts das Spiel und setzten sich Tick für Tick im Stream weiter ab. 233 zu 113 lagen sie zur Pause in Führung. Stay war mit 123 Punkten bester Spieler für die Rosenheimer, Chicura mit 102 Punkten für die Darmstädter. In der zweiten Hälfte dominierten die Darmstädter dann das Spiel und überrollten ihre Kontrahenten. 573 zu 165 war der Endstand. Die Red Arrows mussten die Heimreise antreten.

Das Endspiel in Gruppe A um den ersten Platz bestritten die Watchdogs gegen Ray Tracers. Die Aschaffenburger Teams mussten bereits die relativ kurze Heimreise antreten. Beide Mannschaften hatten die Halle gut studiert und gingen forsch ans Wert. Beiden war klar, dass es unheimlich schwer wird, wenn einmal die Mitte gefallen war. Gerade die Ray Tracers waren sehr bestrebt, die kleinen Hindernisse in der Mitte zu halten. Zu Beginn der Halbzeit konnten die Darmstädter eine komfortable Führung herausspielen. Nach zwei Minuten lagen sie mit hundert Punkten Abstand in Führung. Doch ein Vorstoß der Watchdogs brachte die eigentlich recht standfesten Darmstädter ins Schwanken und durchbrach ihre einstudierte Ordnung. Immer häufiger gelang es den Hanauern in der Folge über die Mitte zu kommen und die Ray Tracers in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Doch die Ray Tracers ließen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. 178 zu 178 stand es zur Halbzeit. Noah stach mit 83 Punkten bei den Ray Tracers heraus, Cataracs mit 104 und Palme mit 86 Punkten bei den Watchdogs, allerdings bedeutete das auch, dass die übrigen Dogs die Läufe etwas nachzogen. Nach Bekanntgabe des Halbzeitergebnisses drehten die Watchdogs so richtig auf. Sie passten ihre Taktik an und besannen sich auf ihre Stärken im Offensivspiel . Die Ray Tracers wurden bis zur eigenen Basis zurückgedrängt. 613 zu 125 lautete der deutliche Sieg am Ende. Mit Cataracs und Mister Piu Piu hatten zwei Spieler aus Hanau die Hundertermarke überschritten.

Bei dem Speil zwischen Mimimi und den Most Wanted Targets ging es um den zweiten Platz in Gruppe B. Beide Mannschaften hatten gegen BTB verloren, die restlichen Spiele gewonnen. Mimimi stürmte auf der grünen Seite zur Mittellinie und verharrte dort auf der Suche nach der gegnerischen Mannschaft. Diese hatte sich extrem defensiv an der eigenen Basis eingegraben. Die Kölner wählten eine Taktik, mit der man sein Gegenüber auf die Palme bringen kann. Allerdings geht diese Taktik nur auf, wenn alle Spieler diszipliniert bleiben und keiner ausbricht, um doch Punkte zu machen. Denn der Ring, der um einen gezogen wird, ist engmaschig – in diesem Fall von hervorragenden Spielern, die ihr Handwerk verstehen. Nach taktischen Minuten stand es zur Halbzeit 84 zu -12 für die Mainzer. Warum die Strategie der Kölner nicht aufging? Wenn man bei einer defensiven Taktik im Hit/Hitted-Verhältnis 5 zu 14 steht und -17 Punkte hat, hat man offensichtlich etwas falsch gemacht. In der zweiten Hälfte gelang den Kölnern gar nichts mehr, weder in der Offensive noch in der Defensive. Durch den geschickten Einsatz der Runner, dem Markenzeichen von Mimimi, wurde der Aufbau einer festen Linie verhindert, Vorstöße waren nicht möglich. Nichts gelang. Am Ende waren die Kölner eine Erfahrung reicher. Mimimi zog nach dem 315 zu -29 Sieg als zweite Mannschaft in das Qualifying ein.

Ein weiteres kleinen Endspiel bestritten die Randoms und Bananas aus Gruppe C. Es ging um Qualifying oder Heimreise. Die Randoms zählen zu den variablen Teams, die heute aber bereits gegen die Ghosts Schwäche zeigten, die Bananas liegen in der Rosenheimer Liga hinter BTB auf Platz 2, konnten aber in der GLL noch keine nennenswerte Erfolge einfahren. Durch das ständige Training in Rosenheim hatten die Bananas das Snappen aus und in allen Lagen vorangetrieben. Die Randoms liefen zunächst hinein und lagen die ersten Minuten hinten. Beim Stand von 72 zu 24 für die Bananas holten sich die Würzburger noch 100 Strafpunkte wegen inaktivem Raumgewinn – wieder einmal auf der roten Seite! Zum Ende der ersten Hälfte konnten die Würzburger ausgleichen und sogar in Führung gehen. Doch nach Abzug der Strafpunkte stand es 90 zu 6 für die Rosenheimer. In der zweiten Hälfte wollten es die Würzburger dann wissen. Sie schafften es, die Mitte einzunehmen und nicht wieder herzugeben. Doch die Rosenheimer hielten mit ihren Snappern dagegen. Die 100 Strafpunkte im Hinterkopf wurde es am Ende immer knapper und knapper. Dank Matze mit 119 Punkten gelang den Würzburgern ein denkbar enger 181 zu 177 Sieg. Das Ticket für das Qualifying war gelöst.


Daraus ergab sich folgende Tabelle nach der Gruppenphase:

Gruppe A

1. Watchdogs – 4 Siege – Score: 2450
2. Ray Tracers – 3 Siege – Score 1433
3. Shadows – 2 Siege – Score 1113
4. Stigmata – 1 Sieg – Score 443
5. Beamforce Two- 0 Siege – 0 Score

Gruppe B

1. Bad Tag Bro´s – 4 Siege – Score 2139
2. Mimimi – 3 Siege – Score 1591
3. Most Wanted Targets – 2 Siege - Score 601
4. Scorpions – 1 Sieg - Score 600
5. Laser Pandas – 0 Siege - Score 701

Gruppe C

1. Ghost – 4 Siege – Score 1921
2. Randoms – 3 Siege – Score 1206
3. Bananas – 2 Siege – Score 782
4. Red Arrows – 1 Sieg – Score 864
5. Beamforce One – 0 Siege – Score 611



Als Gruppensieger lösten Watchdogs, Bad Tag Brothers und Ghost ihre Ticktes für das Halbfinale. Randoms, Mimimi und Ray Tracers mussten in das Kräfte zehrende Qualifying.

Das erste Spiel bestritten Mimimi und Ray Tracers. Taktieren und auf eine Tabelle schielen kann man getrost über Bord werfen, wenn man im Qualifying steht. Es zählen zwei Siege oder bei Gleichstand der erzielte Score. Man sollte also am Ende als Sieger dastehen, wenn man die Runde der besten Gruppenzweiten überstehen und in das Halbfinale einziehen möchte. Das beherzigten auch die Ray Tracers aus Darmstadt, die bis auf eine Halbzeit gegen die Watchdogs mit ihrer Taktik gute Erfahrungen gemacht haben. Auf der roten Seite kämpften sie sich an die Mittellinie heran und machten dort ihre Punkte. 105 zu 81 war zur Pause die Belohnung für taktiktreues Spielverhalten.  In der zweiten Hälfte machte Mimimi die Mitte dicht und zog den Darmstädtern davon. 367 zu 87 war der Endstand zu Gunsten der Mainzer. Gilles hatte mit 120 Punkten einen starken Anteil daran.

Im zweiten Spiel gegen die Randoms könnte Mimimi bei einem Sieg die Zwischenrunde schon beenden. Der Start erfolgte nach einigen Verzögern. Nach dem Anpfiff kamen die Mainzer besser ins Spiel und hielten geschickt die zentralen Hallenpositionen. Mit ihren gefürchteten Runs machten sie in der ersten Halbzeit die entscheidenden Punkte. Trotz einiger Gegenwehr stand es zur Halbzeit 182 zu 102 für Mimimi. In der zweiten Hälfte machte Mimimi geschickt die Räume dicht. Die Randoms kamen nicht durch und konnten damit keine Punkte machen. Gewinnen kann man so aber auch nicht. 321 zu 137 für die Mainzer. Zwei Spiele, zwei Siege. Mimimi stand im Halbfinale.

Da Mimimi beide Spiele gewinnen konnte, wurde auf das Spiel Randoms gegen Ray Tracers verzichtet. Der Score aus dem Qualifying zählt nämlich nicht für die GLL Tabelle. Daher wird auch der Score aus dem Qualifying von Mainz konsequenter Weise gestrichen.

Halbfinale:

Im ersten Halbfinalspiel kam es zu dem Klassiker zwischen BTB und den Watchdogs. Die Hanauer hatten für den Start ein glücklicheres Händchen und lagen schnell in Führung. Ihr Spiel sah auf den Monitoren dynamischer und temporeicher aus. Doch die perfekten Snapper aus Rosenheim drückten das Gaspedal ebenfalls bis zum Anschlag durch und hielten gut dagegen. In dem spannenden Spiel stand es 30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff 154 zu 154. Die Watchdogs zogen noch etwas an und gingen mit einem 196 zu 148 Vorsprung zum Westentausch. In der zweiten Halbzeit brachten sich BTB wieder auf Kurs und fanden zu ihrer alten Stärke zurück. Vielleicht lag es auch daran, dass den Watchdogs nicht mehr allzu viel gelingen wollte. Die Leistungsträger Palme und Cataracs brachen in der zweiten Hälfte ein und kamen nicht mehr aus dem Minusscore heraus. Lediglich Dobermann stemmte sich mit aller Macht dagegen. Doch das reichte nicht aus, als die Rosenheimer in den letzten dreieinhalb Minuten ihren Vorsprung nach und nach ausbauten.  Mit einem 485 zu 269 Sieg zogen die Rosenheimer in das Finale ein. Plato war mit 127 bester Scorer der zweiten Hälfte.

Mimimi und Ghost bestritten das zweite Halbfinale. Die ehemaligen Hallenkollegen aus Darmstadt kennen sich in und auswendig. Nach den letzten Verstärkungen und dem Sieg in Aschaffenburg spielen die Ghosts eine richtig gute Saison. Sie erwischten auch den besseren Start und gingen nach etwa zwei Minuten mit 88 zu 8 in Führung. Doch Mimimi gewann langsam die Kontrolle über das Spielfeld zurück. Immer seltener sah man grüne Spieler in der roten Hälfte der Mainzer auftauchen. Der Score glich sich immer weiter an, bis nach dreieinhalb Minuten Mimimi der Ausgleich gelang. Nach einem kurzen Scharmützel gingen die Mainzer in Führung und konnten mit 165 zu 141 in die Halbzeit gehen. In der zweiten Hälfte konnte Mimimi ihre Führung gegen aufopferungsvoll kämpfende Darmstädter verteidigen. Die Ghosts kamen immer wieder heran, schafften es aber nicht, das Spiel an sich zu reisen. 271 zu 231 endete die Partie für die Mainzer.

Spiel um den Dritten Platz:

Stimmung ist in der Halle beim Spiel um den dritten Platz zwischen Ghost und den Watchdogs angesagt. Die mitgereisten Darmstädter Schlachtenbummler bejubelten jede Führung und jede durchbrochene Hundertermarke ihrer Mannschaft. Der Gewinner der Partie würde auch in der GLL-Tabelle an dem noch punktgleichen Verlierer vorbeiziehen. Dementsprechend spannend machten es beide Teams in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit. Im Stream konnte man dem Gekabbel der beiden Moderatoren folgen, die sich an jedem Führungswechsel spaßig hochzockten. Bis zur vierten Minute hatten die Hanauer Oberwasser. Doch ihr rasantes Offensivspiel wurde von den geschickt platzierten Darmstädtern geblockt. Ein Snapper in der Hanauer Hälfte zerstörte alle Rechargeruns über seine Seite.  Folgerichtig gingen die Ghosts in Führung und bauten den Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf ein beruhigendes 285 zu 117 aus. Nach der Pause hielten die Darmstädter ihre Ordnung an der Mittellinie und ließen seitens der Watchdogs nichts mehr zu. Diese brachen im weiteren Verlauf ein. Die Darmstädter konnten davonziehen. Einzelne Versuche des aktiven Raumgewinns der Hanauer schlugen fehl. Runner wurden mit blinkenden Westen zurückgeschickt. In der letzten Minute gaben die Watchdogs noch einmal alles und konnten sich aus den geschickt geknüpften Fesseln lösen. Doch am Ende reichte es nicht mehr. Wie schon in Aschaffenburg blieb den Dogs nur der undankbare vierte Platz.  454 zu 358 mussten sie sich geschlagen geben. Die Ghosts durften ihren Pokal und die Medaillen für den dritten Platz mit nach Hause nehmen.

Finale

Noch einmal Alles geben hieß es in den vier Vierteln des Finales zwischen BTB und Mimimi. Bereits im ersten Spiel trafen beide Mannschaften aufeinander. Schon im ersten Spiel ließ BTB nichts anbrennen. Mimimi hatte im Turnier gezeigt, dass sie offensiv spielen, aber auch mal ein Ergebnis verwalten können. Doch BTB ist keine Mannschaft, die Spielchen mit sich machen lässt. BTB ist eine Mannschaft, die offensive Spieler perfekt auskontern kann und selbst einer Parte ihren Stempel aufdrückt. Die niedrigen Hindernisse in der Hallenmitte waren perfekt für die Abstimmung der Rosenheimer und ihr gegenseitiges Ansagen und Decken. Daher konnte man gespannt sein, welche Strategie die Mainzer dagegen wählten. Einen klassischen Fehlstart erlebten sie und lagen nach wenigen Minuten mit satten 200 Punkten hinten. BTB hielten den zentralen Bereich und hatten sich hinter ihren Hindernissen eingegraben. Doch Mimimi ließ sich nicht locken und rannte blind auf die Stellungen ein, sondern kämpfte sich langsam Stück für Stück die Punkte zurück. Zur Halbzeit verkürzten sie auf 206 zu 46. Im zweiten Viertel gingen es Mimimi etwas langsamer an. Doch BTB ließ sich nicht aus der Reserve locken. Kontrolliertes Halten der Positionen, perfektes Snappen und Warten, was der Gegner macht, prägten die ersten Minuten. Die berüchtigten Runs von Mimimi wurden gezielter eingesetzt, führten aber letztlich auch nicht zum zusammenbrechen der gegnerischen Linien und dem erhofften Umschwung. BTB setzte sich fest, rückte gelegentlich geschlossen vor und wieder geschlossen zurück. Mimimi kam nicht heran und musste am Ende der Spielzeit noch etwas Federn lassen. Zur Hälfte des Spiels lagen die Rosenheimer mit 412 zu 172 in Führung. Nese machte mit 75 Punkten alles klar, Gilles hielt mit 60 Punkten dagegen.  Noch einmal Alles geben – jetzt zählt es! So etwa dürfte die Ansage bei Mimimi in der Pause gelautet haben. Furios überliefen sie zum Start das Mittelteil und schickten rot blinkende BTB-Spieler in Richtung Basis. Nach dem Reset der Punkte im Stream sah es für die Mainzer richtig gut aus. Sie waren tief in die rote Hälfte eingedrungen und spielten sich einen passablen 150 Punkte Vorsprung heraus. Die Sensation wurde zur Hoffnung. Doch Hoffnungen können wunderbar zerstört werden. Manchmal liegt es an Einzelleistungen von Spielern wie Plato, die ihre Mannschaft zurück ins Spiel bringen. Nach zweieinhalb Minuten merkte man, wie sich das Mainzer Angriffsspiel abkühlte. BTB kamen in ihre gewohnte Ordnung zurück. Strukturierter Raumgewinn verhinderte ein erneutes Zurückgedrängt werden. Meter um Meter machten die Rosenheimer gut. Schließlich überquerten sie die Mittellinie und trugen das Spiel tief in die grüne Hälfte der Mainzer hinein. 214 zu 86 hatten die Rosenheimer das Viertel für sich entschieden. 131 Punkte davon hatte Plato erzielt. Im vierten Viertel war es dann mit den Mainzern vorbei. Die Kondition war am Ende, der anstrengende Turniertag  machte sich bemerkbar. Wenn du die ganze Zeit anrennst und es zahlt sich am Ende nicht aus, dann musst und kannst du mit erhobenem Haupt auch als Verlierer aus der Halle gehen. Denn du hast alles versucht. Die Rosenheimer machten für die Tabelle noch einmal Punkte gut. P.G. zockte noch einmal 104 Punkte. Die zweite Hälfte endete mit 527 zu 183 für die Rosenheimer. Der Endstand des Finales lautete 939 zu 355 zu Gunsten von BTB.


Daraus ergibt es dich folgende Endtabelle des 4. GLL Spieltages:

1. Bad Tag Brothers – 7 Punkte – Score: 3563
2. Mimimi – 5 Punkte – Score: 2217
3. Ghost – 3 Punkte – Score: 2606
4. Watchdogs – 2 Punkte – Score: 2173
5. Ray Tracers – 1 Punkt – Score: 1433
6. Randoms – 1 Punkt – Score: 1206
7. Shadows – 1 Punkt – Score: 1113
8. Red Arrows – 1 Punkt – Score: 864
9. Bananas – 1 Punkt – Score: 782
10. Laser Pandas – 1 Punkt – Score: 701
11. Beamforce One – 1 Punkt – Score 611
12. Most Wanted Targets – 1 Punkt – Score 601
13. Scorpions – 1 Punkt – Score: 600
14. Stigmata – 1 Punkt – Score: 433

Stigmata konnte erneut keinen Sieg erringen und belegt den letzten Platz der Tabelle. Taktisch reichte es noch nicht ganz, aber sie waren ganz knapp dran an ihrem ersten Sieg. Die Scorpions dagegen konnten diesen zu Hause einfahren, was sicherlich die Moral der Frankfurter Mannschaft heben durfte. Trotz zweier Siege reichte es für die Kölner nur für den 12. Platz. Ihr Blick richtet sich aber nach vorne. Es wird spannend, in welche Richtung sich die Targets im weiteren Verlauf der Saison entwickeln. Beamforce One ging erneut in ihrer Gruppe unter. Es war ein paar Mal knapp, reichte aber wieder nicht. Bei den Laserpandas durfte man sich über den 10. Platz nicht täuschen. Es liegen noch eine Menge Hausaufgaben vor dem Hannoveraner Team, was Leistung, Taktik und Kondition betreffen, um in der Liga mithalten zu können. Für die Pandas wird es noch ein langer Weg. Ebenso täuscht der 9. Platz der Bananas. Um ein Haar wäre ihnen der Sprung in das Qualifying gelungen und wer weiß, wo sie dann gelandet wären. Auch die Red Arrows verkauften sich in Frankfurt gut. Das Markieren über Bande machte den Rosenheimern zu schaffen. Es wird spannend, wann sie in einem Turnier unter den besten vier landen. Bei den Shadows reichte es diesmal nicht in die Endrunde – vielleicht in Hannover wieder. Die Randoms schafften es bis ins Qualifying, doch der letzte Biss gegen die derzeit großen Mannschaften fehlte ihnen erneut. So ging es auch den Ray Tracers, die sich in Frankfurt gut verkauften. Erneut legten die Watchdogs eine furiose Gruppenphase hin und erneut gab es für sie ab dem Halbfinale nichts mehr zu reißen. Ghost kommt nach einer Durststrecke in der zweiten Hälfte 2015 wieder zurück und legten ein erfolgreiches Turnier mit einem verdienten dritten Platz hin. Mimimi haben eine tolle Wandlung hingelegt und zeichneten sich als vielseitiges Team aus, das zwar immer noch nicht gegen die überragenden BTB gewinnen konnte, aber alle anderen Mannschaften in den Sack steckte. Die Bad Tag Brothers konnten souverän ihren Wanderpokal verteidigen und räumten ordentlich ab. Dabei bewiesen sie Moral und kämpften sich aus jedem Rückstand zurück ins Spiel. Sie gewannen verdient dieses Turnier.

Bei diesem Turnier musste man mehrere Dinge beachten. Lasertag ist definitiv eine Sportart. Wer daran zweifelt und just for fun in der GLL mitspielen will, geht gnadenlos unter. Technik, Taktik, Athletik, Konzentrationsfähigkeit und vor allem Kondition sollte bei dieser Sportart jeder einzelne Spieler beherrschen. Spurts aus dem Stand, schnelles Snappen aus verschiedenen Lagen, sich blitzschnell auf Situationen einstellen und eine gute Kommunikation sind Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel. 

Jede Arena hat ihre eigenen offensichtlichen und verborgenen Besonderheiten. Schnell war klar, dass die niedrige Deckenhöhe und die weiß gestrichenen Wände zum Markieren über Bande geeignet sind. Doch worauf einige Teams hereinfielen, war, dass die Mittellinie kurz vor einigen zentralen Hindernissen endete – und diese Hindernisse standen in der grünen Hallenhälfte. Ein Rechargerun in diese Hindernisse bedeutete 100 Strafpunkte – eine unangenehme Sache, wenn man diese leichtfertig kassierte.

Viele Partien waren taktisch geprägt. Häufig konnte man auf den gut platzierten Kameras erkennen, dass sich die Spiele im Bereich der Hindernisse in der Mitte abspielten. Manche Teams nutzten aber spezielle Hindernisse – etwa vor der roten Base oder an der ehemaligen grünen Base – um sich komplett einzuigeln und den Gegner hereinlaufen zu lassen. Das klappte auch – bedingt. Nicht jedes Team hatte die Ausdauer, sich einzuigeln und dem Ansturm des Gegners ohne aktives Ausbrechen entgegenzustehen.

Die erfolgreichen Teams an diesem Spieltag zeigten sich von ihrer flexiblen Seite, passten ihre Taktik an und schafften es auch, sich auf einen Gegner einzustellen. Ein reines Festhalten an einer bestimmten Strategie, die man stur verfolgte, war oft das Zünglein an der Waage, das in die Niederlage führte.

Der Stream war diesmal auch wieder richtig gut anzuschauen. Die Moderatoren kommentierten mit viel Herzblut und Sachverstand das Geschehen in der Arena. Auch kamen einige Spieler und Teamcaptains zu Wort. Gerade in der Nachbereitung zu meinem Blog habe ich einige Stunden mit dem Stream verbracht.

Das Orga-Team um Lasertag Frankfurt hat einen ausgezeichneten Job gemacht. Im Westenraum und dem Gang war es zwar etwas frisch. Das spornte die Teams aber an, sich aktiv aufzuwärmen, was vielleicht dazu beitrug, das Verletzungsrisiko  zu minimieren.

Ich habe die freundschaftliche und kameradschaftliche Atmosphäre bei dem Turnier genossen. Dabei habe ich viele Gespräche geführt und noch mehr Spaß gehabt. Die Spiele habe ich als konzentriert und fair empfunden. Klar kann man sich über eine unerwartete oder aus seiner Sicht unverdiente Niederlage ärgern. Doch insgesamt war die Stimmung recht positiv. Die Teams sind im Ligabetrieb und wollen gewinnen. Der Slogan „Dabei sein ist alles!“ zählt nicht mehr. Die Motivation und die gezeigte Leistung waren hoch.

Darum freue ich mich auch auf das nächste Turnier am 21.02.2016 in Hannover,

Bis dahin,


Euer René



Aktueller GLL-Tabellenstand:

1. Bad Tag Brothers – 20 Punkte – Score: 13.423
2. Ghost – 13 Punkte – Score: 10.334
3. Watchdogs – 12 Punkte – Score: 12.053
4. Randoms – 10 Punkte – Score: 9.326
5. Mimimi – 9 Punkte – Score: 6.939
6. Shadows – 7 Punkte – Score: 8.417
7. Beamforce Two – 5 Punkte – Score: 3.231
8. Red Arrows – 4 Punkte – Score: 5.612
9. Ray Tracers – 4 Punkte – Score: 5.317
10 Beamforce One – 4 Punkte – Score: 4.254
11. Bananas – 3 Punkte – Score: 3.747
12. Most Wanted Targets – 3 Punkte – Score 1.867
13. Stigmata – 3 Punkte – Score: 1.594
14. Laser Pandas – 2 Punkte – Score: 1.965
15. Scorpions – 2 Punkte Score 616


Eine Kommentierung zu den Veränderungen in der Tabelle erspare ich diesmal euch und mir.

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