Sonntag, 17. April 2016

Statement zum Urteil des VG Würzburg zur angedachten Altersfreigabe für Lasertag Würzburg



Am Donnerstag, den 14.04.2016, hat das Verwaltungsgericht Würzburg entschieden, dass für Lasertag Würzburg eine Altersfreigabe von 16 Jahren gelten soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Rechtsstreit zwischen Lasertag Deutschland und dem Jugendamt Würzburg wird in die nächste Runde gehen, da gegen den Entscheid Berufung eingelegt wird. Was bedeutet das für den Trendsport Lasertag in Würzburg? Bleibt zunächst alles, wie es ist, oder ändert sich etwas? Bei Fragen wendet man sich am Besten an das Thekenpersonal von Lasertag Würzburg und bekommt dort qualifizierte Antwort, ob zum Beispiel der heiß ersehnte Kindergeburtstag stattfinden kann.

Für die Würzburger Teams der German Lasertag League, den Randoms und den Angels of Darkness, hat das Urteil weit reichende Folgen. Die Mannschaften investieren viel Zeit und Engagement in die Jugendarbeit. Sie vermitteln Anstand, Etikette und Werte. Sie fördern sportliche Fitness, Teamgeist und ein Gemeinschaftsgefühl. Sie bieten Alternativen zu den Standardsportarten für Jugendliche, die dort nicht ihren Platz finden. Sie fördern die Bewegung, weg von Fernseher und Computerspielen, Langeweile und Schulfrust – und bieten eine Gemeinschaft, in der sich junge Menschen wohl fühlen können. Mit einer hochgesetzten Altersfreigabe wäre diese Arbeit nicht mehr möglich. Es wäre nicht mehr möglich, schon junge Menschen für diesen Sport zu begeistern und in die Gemeinschaft der Lasertagspieler integrieren zu können.

Ich kenne viele jugendliche Turnierspieler, sowohl bei den Randoms und den Angels of Darkness, als auch bei den Ghosts aus Darmstadt und den Watchdogs aus Hanau. Alle diese Spieler sind nette, sympathische und besonnene junge Menschen, die mit beiden Beinen fest in der Gesellschaft stehen und mit dem Sport verantwortungsvoll umgehen können. Sie sind Stützen ihrer Mannschaft und zeigen bei den Spieltagen der German Lasertag League und diversen kleineren Meisterschaften herausragende Leistungen.

Lasertag ist ein absolut körperloses Spiel – sowohl unter den Freizeitspielern als auch im bundesweiten Ligabetrieb. Fouls, wie in anderen Sportarten üblich, führen zur sofortigen Disqualifikation eines Spielers. Provozierendes Verhalten führt zu massivem Punktabzug bis hin zum Spielausschluss. Auch in den Arenen im normalen Spielbetrieb wird provozierendes Verhalten meist mit einem Hausverbot geahndet.

Warum wird also versucht, Lasertag derzeit so negativ darzustellen? Funktioniert es nicht mehr, Rockmusik, Motorradfahren, Computerspiele oder Tanzveranstaltungen als Sündenböcke für verpasste Sozial- und Integrationspolitik hinzustellen? Versucht man durch das Herumhacken auf diese Freizeitbeschäftigung von Defiziten in anderen Bereichen abzulenken? Natürlich ist die Diskussion um Lasertag als neuer Sport spannend und sollte auch geführt werden. Dabei soll aber die Kirche im Dorf gelassen werden. Lasertag kann man am ehesten mit Räuber und Gendarm vergleichen. Es wird um Punkte mit einem Equipment gespielt, das für alle gleich ist. Markierungen werden mit Infrarotsensoren durchgeführt. Das sichtbare Licht aus dem Phaser dient lediglich zur Orientierung und ist völlig ungefährlich. Die Arena kann jederzeit verlassen werden. Ich persönlich habe nach den Spielen immer lachende Gesichter und zufriedene Spieler gesehen. Eltern, die mit ihren Kindern gespielt haben, haben die Aufregung um die Altersfreigabe nicht verstanden und fanden das Spiel „Lasertag“ harmlos. Eine Verrohung findet nicht statt.

Warum werden also bestimmte Begriffe gerade bei Lasertag schon in die jugendgefährdende Ecke gesteckt? Sind „Taktik“ und „Strategie“ in diesem Fall dann schon militärische Begriffe? Nein, sie werden durchaus auch in allen anderen Sportarten verwendet, zum Beispiel bei verschiedenen Spielzügen in Mannschaftssportarten wie Fußball oder Volleyball oder bei Absprachen bei Doppelspielen in Badminton und Tischtennis. Sogar im Schach, beim Skat oder „Mensch ärgere Dich nicht“ werden verschiedene Taktiken und Strategien angewendet. Das ist nichts Verwerfliches – das ist normal, wenn man spielt!

In dem Gutachten wird unterstellt, dass Lasertag Aggressionen fördern könnte. Aber in wie weit ist diese Behauptung bewiesen? Was sind Aggressionen? Sind das Emotionen, die ein Spieler verspürt – zum Beispiel wenn er sich über ein gewonnen Spiel freut oder darüber ärgert, wenn er verloren hat oder es einmal nicht so gut in der Arena gelaufen ist? Nein, das sind keine Aggressionen! Warum also werden Emotionen gleich als Aggressionen gedeutet? Man kann jedes Wochenende auf die verschiedenen Fußballplätze blicken, wenn man erleben möchte, was Aggressionen im Sport und in dessen Umfeld ausmacht.

Es wäre wünschenswert, wenn die Medien für ihre Berichte auch einmal auf die Teams zukommen könnten, die Lasertag als Sport betreiben und sie dazu interviewen, um auch deren Sichtweise darstellen zu können. Weiterhin wäre wünschenswert, wenn sich die zuständigen Gerichte bei den Ligaspielern über deren Jugendarbeit informieren.

Vielleicht kann man dann Lasertag als das wahrnehmen, was es tatsächlich ist – ein schweißtreibender Spaß für jung und alt.

Ich widme mich dem Thema jetzt auch nicht weiter, sondern mache das, was mir Spaß macht – ich gehe eine Runde taggen. Das solltet Ihr auch tun.


Bis dahin – viel Spaß

Euer René

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