Am Donnerstag, den 14.04.2016, hat das Verwaltungsgericht
Würzburg entschieden, dass für Lasertag Würzburg eine Altersfreigabe von 16
Jahren gelten soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Rechtsstreit
zwischen Lasertag Deutschland und dem Jugendamt Würzburg wird in die nächste
Runde gehen, da gegen den Entscheid Berufung eingelegt wird. Was bedeutet das
für den Trendsport Lasertag in Würzburg? Bleibt zunächst alles, wie es ist,
oder ändert sich etwas? Bei Fragen wendet man sich am Besten an das
Thekenpersonal von Lasertag Würzburg und bekommt dort qualifizierte Antwort, ob
zum Beispiel der heiß ersehnte Kindergeburtstag stattfinden kann.
Für die Würzburger Teams der German Lasertag League, den
Randoms und den Angels of Darkness, hat das Urteil weit reichende Folgen. Die
Mannschaften investieren viel Zeit und Engagement in die Jugendarbeit. Sie
vermitteln Anstand, Etikette und Werte. Sie fördern sportliche Fitness,
Teamgeist und ein Gemeinschaftsgefühl. Sie bieten Alternativen zu den Standardsportarten
für Jugendliche, die dort nicht ihren Platz finden. Sie fördern die Bewegung,
weg von Fernseher und Computerspielen, Langeweile und Schulfrust – und bieten
eine Gemeinschaft, in der sich junge Menschen wohl fühlen können. Mit einer
hochgesetzten Altersfreigabe wäre diese Arbeit nicht mehr möglich. Es wäre
nicht mehr möglich, schon junge Menschen für diesen Sport zu begeistern und in
die Gemeinschaft der Lasertagspieler integrieren zu können.
Ich kenne viele jugendliche Turnierspieler, sowohl bei den
Randoms und den Angels of Darkness, als auch bei den Ghosts aus Darmstadt und
den Watchdogs aus Hanau. Alle diese Spieler sind nette, sympathische und
besonnene junge Menschen, die mit beiden Beinen fest in der Gesellschaft stehen
und mit dem Sport verantwortungsvoll umgehen können. Sie sind Stützen ihrer
Mannschaft und zeigen bei den Spieltagen der German Lasertag League und
diversen kleineren Meisterschaften herausragende Leistungen.
Lasertag ist ein absolut körperloses Spiel – sowohl unter
den Freizeitspielern als auch im bundesweiten Ligabetrieb. Fouls, wie in
anderen Sportarten üblich, führen zur sofortigen Disqualifikation eines Spielers.
Provozierendes Verhalten führt zu massivem Punktabzug bis hin zum
Spielausschluss. Auch in den Arenen im normalen Spielbetrieb wird provozierendes
Verhalten meist mit einem Hausverbot geahndet.
Warum wird also versucht, Lasertag derzeit so negativ
darzustellen? Funktioniert es nicht mehr, Rockmusik, Motorradfahren,
Computerspiele oder Tanzveranstaltungen als Sündenböcke für verpasste Sozial-
und Integrationspolitik hinzustellen? Versucht man durch das Herumhacken auf
diese Freizeitbeschäftigung von Defiziten in anderen Bereichen abzulenken?
Natürlich ist die Diskussion um Lasertag als neuer Sport spannend und sollte
auch geführt werden. Dabei soll aber die Kirche im Dorf gelassen werden. Lasertag
kann man am ehesten mit Räuber und Gendarm vergleichen. Es wird um Punkte mit
einem Equipment gespielt, das für alle gleich ist. Markierungen werden mit
Infrarotsensoren durchgeführt. Das sichtbare Licht aus dem Phaser dient
lediglich zur Orientierung und ist völlig ungefährlich. Die Arena kann
jederzeit verlassen werden. Ich persönlich habe nach den Spielen immer lachende
Gesichter und zufriedene Spieler gesehen. Eltern, die mit ihren Kindern
gespielt haben, haben die Aufregung um die Altersfreigabe nicht verstanden und
fanden das Spiel „Lasertag“ harmlos. Eine Verrohung findet nicht statt.
Warum werden also bestimmte Begriffe gerade bei Lasertag
schon in die jugendgefährdende Ecke gesteckt? Sind „Taktik“ und „Strategie“ in
diesem Fall dann schon militärische Begriffe? Nein, sie werden durchaus auch in
allen anderen Sportarten verwendet, zum Beispiel bei verschiedenen Spielzügen
in Mannschaftssportarten wie Fußball oder Volleyball oder bei Absprachen bei
Doppelspielen in Badminton und Tischtennis. Sogar im Schach, beim Skat oder „Mensch
ärgere Dich nicht“ werden verschiedene Taktiken und Strategien angewendet. Das
ist nichts Verwerfliches – das ist normal, wenn man spielt!
In dem Gutachten wird unterstellt, dass Lasertag
Aggressionen fördern könnte. Aber in wie weit ist diese Behauptung bewiesen?
Was sind Aggressionen? Sind das Emotionen, die ein Spieler verspürt – zum Beispiel
wenn er sich über ein gewonnen Spiel freut oder darüber ärgert, wenn er
verloren hat oder es einmal nicht so gut in der Arena gelaufen ist? Nein, das
sind keine Aggressionen! Warum also werden Emotionen gleich als Aggressionen
gedeutet? Man kann jedes Wochenende auf die verschiedenen Fußballplätze
blicken, wenn man erleben möchte, was Aggressionen im Sport und in dessen
Umfeld ausmacht.
Es wäre wünschenswert, wenn die Medien für ihre Berichte
auch einmal auf die Teams zukommen könnten, die Lasertag als Sport betreiben
und sie dazu interviewen, um auch deren Sichtweise darstellen zu können.
Weiterhin wäre wünschenswert, wenn sich die zuständigen Gerichte bei den
Ligaspielern über deren Jugendarbeit informieren.
Vielleicht kann man dann Lasertag als das wahrnehmen, was es
tatsächlich ist – ein schweißtreibender Spaß für jung und alt.
Ich widme mich dem Thema jetzt auch nicht weiter, sondern
mache das, was mir Spaß macht – ich gehe eine Runde taggen. Das solltet Ihr
auch tun.
Bis dahin – viel Spaß
Euer René
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